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We Sing Vol. 2
Review von Kamil Witecy (mail) | 04.10.2010
Karaoke-Spiele für die Konsole sind nicht zuletzt seit Sonys erfolgreicher Singstar-Reihe ein großes Thema, gerade beim weiblichen Geschlecht. So wird trotz Rock Band, Guitar Hero und Co. auch immer noch zum traditionellen Singen geladen, was gerade in einer Gruppe von mehr oder minder begabten Hobby-Sängern für einige spaßige Abende sorgen kann. Mit We Sing Vol. 2 haben die Köpfe hinter Nordic Games ihr zweites Karaoke-Spiel für die Nintendo Wii auf den Markt geworfen. Während sich der erste Teil von We Sing - auch mangels großer Konkurrenz - die Genre-Krone aufsetzen durfte, versucht man diesen Vorsprung mit einer frischen Songliste und einigen kleineren Erweiterungen auszubauen, die das Rad allerdings nicht neu erfinden.

Zunächst alles beim Alten
Die Bundle-Version von We Sing Vol. 2 kommt mit zwei schwarzen Logitech-Mikrofonen daher, die absolut identisch mit denen aus dem Vorjahres-Paket sind. Somit erhalten Käufer zu einem fairen Preis von rund fünfzig Euro neben dem Spiel an sich zwei wirklich solide verarbeitete USB-Mikrofone, die auch für allerlei andere Musikspiele verwendet werden können. Via USB-Adapter können insgesamt vier Mikros an Nintendos weißen Winzling angeschlossen werden. Folglich darf auch in We Sing Vol. 2 wieder zu viert um die Wette gesungen werden, was dem Spiel einen noch größeren Party-Faktor verleiht.

Auch am traditionellen Spielablauf hat sich in We Sing Vol. 2 nichts verändert. Nach der Auswahl eines passenden Songs ist es die Aufgabe der Spieler, bekannte Rock- oder Pop-Songs so nachzusingen (die Texte werden passend eingeblendet), dass die am Bildschirm vorgegebene Tonlage und Tonlänge getroffen werden. Am Bildschirm werden diese durch farbige Balken dargestellt. Je besser ihr die angegebenen Töne nachsingt, desto mehr Punkte kassiert ihr. Trefft ihr die Töne bzw. die von links nach rechts laufenden Balken nicht, wird euch durch farblich abweichende Linien angezeigt, ob ihr die Stimmlage zu tief oder zu hoch angesetzt habt. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade regeln dabei die Genauigkeit, mit der die Tonhöhe beurteilt wird. Übung (und Talent) machen dabei letztlich den Meister, denn neben dem Spaß in der Gemeinschaft geht es vor allem um den Highscore, den es stets zu überbieten gilt.

In der Praxis funktioniert die Spracherkennung in We Sing zumeist wirklich gut, lediglich ein altbekanntes Problem lässt sich auch in We Sing Vol. 2 wieder an den Pranger stellen. Während es Einsteigern letztlich vor allem um den Spaß in der Gruppe geht, ärgern sich Vielsinger maßlos darüber, dass es trotz mehrerer Schwierigkeitsgrade wieder die Möglichkeit gibt sich eine hohe Punktzahl quasi zu „ergaunern“. Oftmals ist es möglich, durch sinnfreies Gemurmel, La-La-La-La-Exzesse oder einfaches Klopfen auf das Mikrofon, viele oder mehr Punkte zu erreichen, als die Freundin, die allein durch ihre engelsgleiche Stimme nahezu jeden Ton trifft. Ein Phänomen und vor allem Problem, welches auch in der aktuellen Version leider nicht behoben werden konnte.

Singen, Singen und noch mehr Songs
Neben dem Solo-Modus für einen Spieler legt das Spiel seinen Fokus ganz klar auf den Party-Modus. In diesem kann man mit bis zu vier Spielern gemeinsam, gegeneinander, gegeneinander mit Punktelimit, gegeneinander in zwei Gruppen und abwechselnd durch die Weitergabe der Mikrofone antreten. Dazu gesellen sich in We Sing Vol. 2 insgesamt drei weitere Spielmodi. Neuerdings darf man in diversen Lektionen an seiner Stimme in der Gesangsschule feilen. Zudem sind auch ein Rap- sowie echter Karaokemodus neu hinzugekommen. Letzterer funktioniert jedoch mehr schlecht als recht. Es wird zwar versucht, die Stimme des Originalkünstlers herauszufiltern, doch gelingt dies nur in Ansätzen. Andere Karaoke-Titel machen diesbezüglich eine deutlich bessere Figur, da Gesang und Instrumental-Teil dort offensichtlich von Anfang an in unterschiedliche Spuren getrennt werden und sich dadurch ideal einstellen lassen.



Während man in We Sing zu ca. 30 Liedern trällern durfte, kommt We Sing Vol. 2 mit insgesamt 40 neuen und lizenzierten Songs daher. Wie schon beim Vorgänger ist die Auswahl immer noch ein wenig poplastig und reicht von Rihanna über Lady GaGa bis hin zu den Black Eyed Peas. Zumindest ein wenig rockiger wird es dann mit Musikstücken von den Kaiser Chiefs, Coldplay oder The Veronicas. Nachfolgend erhaltet ihr eine Auflistung der enthaltenen Tracks.

• B52s - Love Shack
• Black Eyed Peas - Shut Up
• Bonnie Tyler - Total Eclipse Of The Heart
• Cheryl Cole - Fight For This Love
• Coldplay - Yellow
• Elton John - Tiny Dancer
• Gloria Gaynor - I Will Survive
• Gwen Stefani featuring Akon - The Sweet Escape
• Jamiroquai - Virtual Insanity
• Jimmy Ruffin - What Becomes Of The Broken Hearted
• Kaiser Chiefs - Ruby
• Katrina & The Waves - Walking On Sunshine
• Lady GaGa feat. Colby O'Donis & Akon - Just Dance
• Lily Allen - Smile
• Lou Bega - Mambo No 5
• Lynyrd Skynrd - Sweet Home Alabama
• Mika - Grace Kelly
• Natasha Bedingfield - Unwritten
• Pixie Lott - Mama Do (Uh Oh, Uh Oh)
• Plain White Ts - Hey There Delilah
• Right Said Fred - I'm Too Sexy
• Rihanna - Umbrella
• Robyn feat. Kleerup - With Every Heartbeat
• Simply Red - Holding Back The Years
• Soft Cell - Tainted Love
• Spandau Ballet - Gold
• The Supremes - Baby Love
• Taio Cruz - Break Your Heart
• The Veronicas - Untouched
• Westlife - Flying Without Wings

Neben diesen 30 Musiktiteln, die in jeder Fassung enthalten sind, kommen weitere zehn Songs von überwiegend nationalen Künstlern dazu. In der deutschen Version kann so zum Beispiel zu alten Schlager-Klassikern wie "Im Wagen vor mir" oder "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" ins Mikrofon geschmettert werden. Darüber hinaus sind aber auch etwas aktuellere Hits wie "36 Grad" (2raumwohnung), "Wenn jetzt Sommer wär" (Pohlmann) oder „Dancing in the Moonlight“ von Toploader mit auf der Disc. Insgesamt fällt die Trackliste damit relativ umfang- und zumindest abwechslungsreicher als beim Vorgänger aus. Die entscheidende Frage nach der Qualität der Songliste muss jeder Käufer allerdings für sich selbst entscheiden. Musikgeschmäcker sind üblicherweise grundverschieden.

Schade – und hier gibt es keine zwei Meinungen - ist hingegen, dass es weiterhin keine Onlineanbindung gibt, Wiederholungen nicht gespeichert werden dürfen und nicht zu allen Songs auch die Originalvideos zur Verfügung stehen. Hier besteht weiterhin Nachholbedarf.

Fazit:
Mit We Sing Vol. 2 hat Nordic Games eine verbesserte Version seines Vorjahreswerkes auf den Markt geworfen, die wieder mit bis zu vier Spielern gleichzeitig gespielt werden kann. Durch eine neue, umfangreichere Songliste und durch neue Spielmodi dürfte der Titel für Genre-Freunde wieder einen Kauf wert sein. Negativ anzukreiden ist jedoch weiterhin das „Summ-Problem“ in der Spracherkennung und die weiterhin fehlende Onlineanbindung. Nichtsdestotrotz ist We Sing bislang der wohl ausgereifteste Karaoke-Titel auf dem Wii-Markt und kann sich erneut die Genre-Krone aufsetzen. Zumindest vorerst.

Von Kamil Witecy
Wertung für das Spiel We Sing Vol. 2
Wertungen Beschreibung
7.0Grafik
Zweckmäßige, aber übersichtliche Menüs. Gute Bildqualität bei den Videos, HDTV-Kompatibilität mit 16:9 Breitbild.
7.8Sound
Ordentliche Tonqualität und eine durchaus umfangreiche Songliste, die aber weiterhin sehr poplastig daherkommt. Hier kommt es auf die eigenen Vorlieben an.
7.0Steuerung
Relativ unspektakulär - recht gute Navigation durch die Menüs via Pointer, für andere Zwecke wird die Remote nicht mehr genutzt
7.6Gameplay
Die wichtigsten Spielmodi sind enthalten, es darf mit bis zu vier Spielern gleichzeitig gesungen werden und es gibt beim Gesang verschiedene Schwierigkeitsgrade. Dafür gibt es keinerlei Online-Features und somit auch keine zusätzlichen Musikstücke.
7.6Gesamt
(Kein Durchschnitt der Einzelwertungen)



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