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Review von Andreas Held (mail) | 26.04.2010
Im Westen merkt man nicht allzu viel davon, aber Monster Hunter gehört für Capcom mittlerweile zu den hauseigenen AAA-Franchises und ist für den Konzern momentan wahrscheinlich wichtiger als klassische Maskottchen wie Mega Man. Was im Westen verkaufszahlentechnisch vor sich hin dümpelt, verkauft sich in Japan wie sonst kaum ein anderes Spiel, so dass alleine die Verkaufszahlen im Osten dem Titel eine Position als Hauptstandbein des Publishers einräumen. Umso mutiger war also der Schritt, den Titel von der PSP und sogar komplett von Sony weg zu nehmen, und stattdessen auf Nintendos Wii zu bringen, die allgemein den Ruf hat, selbst guten Core-Games, die nicht direkt von Nintendo kommen, von vorneherein ein Grab zu schaufeln. Ob dieser Schritt klug war, ist aus Capcoms Sicht nicht eindeutig zu entscheiden: Zwar hat sich der Titel schon jetzt alleine in Japan über eine Millionen mal verkauft, im Vergleich zu den PSP-Verkaufszahlen sieht diese Million aber sogar ziemlich mickrig aus. Wenig überraschend also, dass Capcom nun einen neuen PSP-Teil angekündigt hat, der zwar als eigenständiges Spiel gilt, aber größtenteils Inhalte der Wii-Version wiederverwendet.
Uns interessiert jedoch ohnehin etwas ganz anderes: Mit dem Wii-Titel will Capcom die Serie endlich auch im Westen ins Rampenlicht befördern. Helfen soll dabei eine riesige Werbekampagne und generell eine Zusammenarbeit mit Nintendo als Publisher. Außerdem hat man den sehr berüchtigten Schwierigkeitsgrad der Serie zumindest etwas abgemildert, um Neueinsteigern, die im Westen nun mal die Mehrheit ausmachen, einen Einstieg in die Serie mit Monster Hunter 3 schmackhaft zu machen.
Die Ultimate Hunter Box
Monster Hunter 3 wird in verschiedensten Bundles verkauft: Entweder alleine, mit Wii Speak, mit dem neuen Classic Controller Pro oder in der Ultimate Box, die nicht nur in einem schicken Schatztruhen-Design daherkommt, sondern neben einer Büste von Lagiacrus (die ihr erst aufstellen dürft, wenn ihr das Monster innerhalb des Spiel erlegt habt) auch beide Hardwareteile beinhaltet. Der neue Classic Controller Pro ist dabei technisch identisch mit dem ursprünglichen Classic Controller, liegt jedoch deutlich besser in der Hand als sein Vorgänger, der eher an ein Pad aus dem 16bit-Zeitalter erinnert. Fraglich ist weiterhin, warum der Controller immer noch an den Akkus der Wii-Remote zehren muss, statt einfach einen Gamecube-Controller-Port zu benutzen. Monster Hunter 3 ist übrigens auf den Classic Controller Pro ausgelegt, allerdings auch mit einem herkömmlichen Classic Controller spielbar. Wii-Remote und Nunchuk funktionieren ebenfalls, und nachdem ihr die Bewegungssteuerung ausgestellt habt, müsst ihr lediglich mit einer etwas ungünstigeren Positionierung der Tasten vorlieb nehmen. Angaben über die Steuerung in diesem Review beziehen sich also auf den Classic Controller Pro, sind jedoch fast gleichwertig auf die anderen Steuerungsmöglichkeiten zu übertragen.

Ein Rundgang durch Moga Village
Bisherige Monster Hunter-Teile kamen weitestgehend ohne eine Story aus. Monster Hunter 3 macht das nicht viel anders, gibt euch aber zumindest einen Ansatz: In einer schönen, gerenderten Introsequenz wird euch Moga präsentiert, das Dorf, von dem aus ihr operieren werdet. Der Charakter, den ihr euch zu Beginn erstellt, wurde von den Bewohnern auf die Insel gerufen, um Lagiacrus zu erschlagen. Dieser verursacht seit seiner Ankunft nämlich regelmäßig Seebeben, die das zu großen Teilen auf dem Wasser gebaute Dorf in die Fluten zu reißen drohen. Da Lagiacrus aber nicht so einfach klein bei gibt, stellt er stattdessen den vermeintlichen Höhepunkt einer langen Monsterjäger-Karriere dar.
Habt ihr nach ein paar Tutorial-Missionen die gröbsten Erdbebenschäden beseitigt, kehrt in Moga wieder der Alltag ein und auch eure Karriere nimmt erste, feste Formen an. Moga Village ist nur wenige Hütten groß, bietet jedoch überraschend viele Anlaufstellen, die euren Spielverlauf oder euren Charakter weiterbringen. Hauptangelpunkte sind dabei die niedliche Sekretärin der Gilde, die euch mit allerlei Quests versorgt sowie der weniger niedliche Dorfälteste, der nach dem Erfüllen der Gildenquests mit dem nächsten Storyquest nachsetzt. Daneben steht eure Bleibe, deren wichtigstes Feature wohl die Item-Kiste ist, die zur Lagerung der zahlreichen auf den Quests gesammelten Beutestücke dient. Auf der anderen Seite des Dorfes findet ihr den Waffenladen, wo euch simple Standardausrüstung gegen Bares verkauft wird, sowie den Schmied, der die Grundausfertigungen in interessantere Ausrüstungsgegenstände fertigen kann, dafür aber neben Barem auch die notwendigen Bauteile sehen will. Zuguterletzt dürft ihr euch noch im angrenzenden Wald austoben, um entweder für euren Charakter oft benötigte Items zu sammeln oder für das Dorf beliebig Monster zu jagen, die dann später beim Sohn des Dorfältesten gegen Ressourcen eingetauscht werden. Diese Ressourcen könnt ihr wiederum verwenden, um auf der ebenfalls an das Dorf angrenzenden Farm bestimmte Items zu kultivieren und zu vervielfältigen. Was sich jetzt schon nach sehr viel anhört, ist tatsächlich nur das, was euch zu Beginn des Spiels zur Verfügung steht. Im weiteren Spielverlauf kommen noch einige Elemente mehr hinzu. Hier liegt auch eine der größten Stärken von Monster Hunter: Die schiere Masse an Dingen, die ihr tun könnt, um eure Ausrüstung zu verbessern, die Entwicklung des Dorfs voranzutreiben oder einfach nur Zutaten für bessere Heiltränke zu sammeln, ist von Beginn an extrem motivierend.
Bei all diesen Möglichkeiten darf man aber auf keinen Fall den Fehler machen und annehmen, dass Monster Hunter ein gewöhnliches RPG sei, bei dem jedes Monster durch Aufleveln eures Charakters irgendwann überwunden werden kann. Das Gegenteil ist der Fall und klassisches Aufleveln ist auch gar nicht möglich, da es keine Erfahrungspunkte gibt und ihr für die nächststärkeren Waffen bzw. Rüstungen oft die Klauen bzw. die Haut des Monsters braucht, das euch erst im nächsten Quest gegenübersteht. Natürlich gibt es immer wieder Möglichkeiten, durch Sammeln von Items oder das Wiederholen alter Quests ein paar seltene, verbesserte Ausrüstungsgegenstände zu ergattern, aber wirklich helfen können die euch auch nicht, wenn ihr im Kampf eine einfache Haudrauf-Taktik verwendet.
Um gegen die Wildnis bestehen zu können, lässt euch Capcom die Wahl aus einer ganzen Reihe von Waffentypen, die teilweise für ein komplett anderes Spielgefühl sorgen. Die Erstlingswaffe, ein kleines Schwert samt Schutzschild, erinnert dabei noch am ehesten an gewöhnliche Action-Adventures: Mit dem Schwert könnt ihr ein paar relativ schnelle Hiebe austeilen, den Schild zum Blocken einsetzen oder kleine Gegner damit K.O. schlagen, und außerdem jederzeit mit einer Rolle nach hinten oder zur Seite Angriffen ausweichen. Eure Angriffskraft lässt dabei natürlich zu wünschen übrig, die gewonnene Agilität macht sich aber gerade im Solo-Modus, wo niemand die Aufmerksamkeit der Monster von euch ablenken kann, durchaus bezahlt. Das Gros im Waffenschrank von Monster Hunter besteht aus riesigen, meist zwei Meter großen Waffen, die in Riesen- und Langschwerter, Lanzen oder Hämmer eingeteilt sind - alle mit ihren eigenen offensiven und defensiven Eigenschaften. Wer trotz der langsamen Angriffsgeschwindigkeit überhaupt mal trifft, kann dafür aber auch verheerenden Schaden anrichten. Komplexere Waffentypen gibt es mit der Morph-Axt, die sowohl als Schwert als auch als Axt verwendet werden kann, sowie den aus drei Teilen zusammengebauten Fernwaffen. Jede Waffe bietet euch eine Vielzahl an offensiven und defensiven Manövern, weshalb es keine schlechte Idee ist, sich erst einmal im Wald ein freies Feld zu suchen, die Ingame-Hilfe zu studieren und sich danach mit den Steuerungsmöglichkeiten vertraut zu machen, ohne dabei einem Monster gegenüberzustehen, das großen Hunger hat. Alle Waffen haben jedoch gemeinsam, dass vor allem mit dem Classic Controller (Pro) das Spielgefühl deutlich besser ist, als in den Vorgängern, was insbesondere daran liegt, dass die extrem ungünstige Tastenbelegung nun endlich Geschichte ist. Monster Hunter hat seine Eigenheiten (angreifen mit dem rechten Analog-Stick, die unzumutbare Kamera-Steuerung in der PSP-Version) größtenteils abgelegt und spielt sich nun recht intuitiv. Capcom hält jedoch weiterhin daran fest, bewusst auf eine Lock-On-Funktion zu verzichten, was einer der polarisierendsten Aspekte des Spiels ist - die einen beglückwünschen Capcom dafür, dass sie nicht mit neumodischen Features die Herausforderung wegnehmen, die anderen halten es für eine Art, den Schwierigkeitsgrad künstlich zu erhöhen.

Neu in Monster Hunter 3 dabei sind übrigens Unterwasserkämpfe. Die spielen sich im Prinzip gleich; alle Manöver, die euch an Land zur Verfügung stehen, könnt ihr auch im Wasser ausführen. Anders ist nur die Steuerung - der rechte Stick kontrolliert die Kamera, und mit dem linken Stick bewegt ihr euch dann relativ zur Kameraperspektive. Das ist anfangs etwas befremdlich und wirkt eher wie die Fahrzeugsteuerung in einem Shooter, geht aber eigentlich gut von der Hand. Schwieriger ist dagegen das Abschätzen von Distanzen, sodass Angriffe des Öfteren mal in's Leere gehen. Allgemein muss man sich trotzdem fragen, was sich Capcom dabei gedacht hat, Wasser überhaupt einzubauen, da Unterwassersegmente klassischerweise zu den meistverhassten Videospielelementen überhaupt zählen.
More Hardcore Than Hardcore
Das Thema "Schwierigkeitsgrad" verdient bei Monster Hunter generell jedoch ohnehin einen eigenen Absatz. Capcom ließ im Vorfeld verlauten, dass Monster Hunter 3 einfacher sei als die Vorgänger - und das stimmt ansich auch. Der Wii-Titel führt euch mit Tutorial-Quests besser an den Titel heran, die aber so gestaltet sind, dass auch Kenner der Serie einen guten Spieleinstieg finden können. Die ersten Monster, auf die ihr trefft, sind etwas weniger robust als auf der PSP, Heiltränke sind effektiver und eher praktikabel, und natürlich sorgt auch die bessere Steuerung dafür, dass ihr eher die Kontrolle über das Kampfgeschehen behaltet. In den ersten Stunden des Spiels erfüllt ihr zunächst leichte Quests, in denen ihr entweder an den zahlreichen über die Gebiete verteilten Sammelpunkten bestimmte Items finden und zurückbringen oder eine Reihe kleiner Monster besiegen sollt. Solche Quests begegnen euch im weiteren Spielverlauf auch immer wieder und sie ermöglichen euch, ohne großen Druck eure Vorräte aufzustocken und nebenbei etwas Bares zu verdienen.
Den Hauptteil des Spiels machen jedoch ganz klar die relativ zahlreichen Quests aus, in denen ihr einzelne, spezielle Monster zur Strecke bringen sollt. Fast schon wie Shadow of the Colossus dreht sich Monster Hunter nämlich schlichtweg darum, in langen Kämpfen gegen teils riesige Gegner zu bestehen. Und um es kurz zu machen: Diese Kämpfe werden bereits sehr früh mörderisch schwer und werden die meisten Spieler überfordern. Generell gilt es, den Feind zu kennen und genau zu wissen, wann es wohin auszuweichen gilt und wann ihr wie viele Treffer landen könnt, ohne fast unweigerlich einen Gegenangriff zu kassieren. Oft müssen auch gewisse Items eingesetzt werden, die das Monster überhaupt erst bekämpfbar machen oder für einen notwendigen Vorteil sorgen. Die Monster suchen dabei gerne mal das Weite und müssen durch Teile des Questgebiets verfolgt werden, und wer dafür zu lange braucht, riskiert, dass sich der Gegner durch Nahrungsaufnahme heilt oder sich gar in seinem Nest schlafen legt, um sich zu regenerieren. Kämpfe erstrecken sich dabei regelmäßig über mehr als 20 Minuten, und wer nachlässig wird oder nicht den richtigen Moment abwartet, um seine Waffe nachzuschleifen oder einen Heiltrank auszutrinken, kann schnell und mit wenigen Treffern zu Boden gehen. Passiert das während einer Quest drei mal, gilt die Aufgabe als gescheitert, aber zumindest dürfen bis dahin gesammelte Items behalten werden. Daher kann es also gut und gerne passieren, dass selbst relativ geübte Spieler mehrere Stunden an einer einzigen Quest knabbern müssen, und wer dafür keine Geduld hat und lieber auf schnelle Erfolge aus ist, sollte von Monster Hunter ganz klar die Finger lassen. Umgekehrt ist es natürlich ein tolles Gefühl, wenn nach einem von Frust bestimmten Wochenende endlich der Widersacher zu Boden geht und die pompösen Siegesfanfaren ertönen.
Einsamer Snack oder Vier-Gänge-Menü?
Monster Hunter 3 erlaubt euch generell sechs Spielstände mit jeweils drei Charakteren. Habt ihr entschieden, mit welchem Charakter es weitergeht, stellt euch das Spiel vor die Wahl zwischen "Dorf" und "Stadt". Erstere Wahl befördert euch nach Moga, um die in der Einleitung erwähnte Story nachzuspielen. Dieser Modus ist komplett auf Einzelgänger ausgerichtet und kann nicht kooperativ gespielt werden. Wer also aus diversen Gründen nicht online spielen will, bekommt von Capcom immer noch eine vollwertige Einzelspielerkampagne, die so gespielt werden kann, als würde es die Online-Elemente nicht geben. Die Anzahl der Quests ist dabei nicht ungewöhnlich hoch, aber aufgrund der Länge der Kämpfe, der Seltenheit bestimmter Items und natürlich nicht zuletzt des Schwierigkeitsgrades könnt ihr trotzdem mit einer Spielzeit von 50-80 Stunden rechnen. Einziger fader Beigeschmack ist, dass Monster Hunter 3 weniger umfangreich ist, als die zuletzt erschienenen PSP-Teile - die Anzahl der großen Monster wurde von über 25 auf 18 reduziert. Dafür bekommt man aber auch fast komplett neue Inhalte, während auf der PSP ein Remake und danach ein Remake des Remakes erschienen sind, wobei dann jedes Mal der Umfang etwas angehoben wurde. Übrigens werdet ihr im Einzelspielermodus ab einem gewissen Punkt von einem KI-Helfer unterstützt, der aktiv oder passiv ins Kampfgeschehen eingreifen kann, wenn ihr ihn denn überhaupt mitnehmen wollt.

Wer lokal im Multiplayer spielen will, kann dies über den Arena-Modus tun. Dieser Modus ist auf zwei Spieler ausgelegt und ist eine Art Quickplay-Modus, in dem ihr einen lokal gespeicherten Charakter wählen bzw. einen mitgebrachten Charakter von der Wii-Remote importieren könnt, um danach alleine oder zu zweit auf eines der Monster aus der Offline-Kampagne loszugehen. Der Arena-Modus lockt mit Belohnungen, die dann auch in den anderen Spielmodi zur Verfügung stehen. Einziger großer Wermutstropfen ist, dass ihr nicht eure Ausrüstung aus dem Hauptspiel verwenden könnt, sondern anfangs aus vorgegebenen Ausrüstungssets wählen müsst, was die Charakter-Import-Funktion fast sinnlos macht und allgemein dafür sorgt, dass der Arena-Modus fast niemanden interessiert.
Wer sich anfangs für die Stadt entscheidet, landet zunächst am Stadttor und muss sich danach entscheiden, ob er seine eigene Stadt errichtet oder einer bestehenden Stadt beitritt ("Stadt" ist hier völlig gleichbedeutend mit "Lobby"). Haben sich bis zu vier Spieler in der selben Stadt eingefunden, können diese die örtlichen Läden nutzen, die etwas mehr anbieten als die Läden im Dorf, oder Items untereinander austauschen (seltene Items dürfen jedoch nicht gehandelt werden, um zu verhindern, dass Neulinge zu früh an High-End-Ausrüstung kommen). Der Gründer wählt daraufhin ein für die Gruppe geeignetes Quest, welches dann wie im Single-Player-Modus bestritten wird. Generell ist das Spielen mit Fremden genausogut möglich wie mit Freunden, von ersterem ist jedoch eher abzuraten - wenn jeder für sich auf das gleiche Ziel hinarbeitet, erhöht das nicht den Spielspaß und ist eher hinderlich, da sich Spieler auch gegenseitig treffen können und daher koordinieren müssen. Ebenfalls muss damit gerechnet werden, dass Quest-Belohnungen in der Regel dem gehören, der am schnellsten den "Meins!"-Button drückt. Wer es trotzdem versuchen will, kann selbst mit Fremdlingen über Wii Speak kommunizieren, ganz klar zu empfehlen ist jedoch das Spielen mit Freunden oder zumindest in einer festen Gruppe, von der man weiß, dass sie ernsthaft spielt.
Der Online-Modus erfindet dabei das Rad nicht neu (anders als Beispielsweise in World of Warcraft, wo sich Raids und Schlachten durchaus vom Solo-Anteil unterscheiden). Abgesehen vom offensichtlichen Anreiz, der Kooperation, bekommt ihr also mehr gleichartige Inhalte geboten - dafür aber auch viel mehr. Der Online-Modus ist darauf ausgelegt, hunderte Stunden lang und bis zum Release des nächsten Franchise-Updates gespielt zu werden. Deshalb gibt es nicht nur mehr Quests, sondern auch neue Monster, Items und Ausrüstungsgegenstände, die im Offline-Modus nicht auftauchen. Außerdem bekommt ihr Online auch Erfahrungspunkte, die euren Jägerrang erhöhen, welcher aber nur dazu dient, anderen Spielern einen Anhaltspunkt über eure Fähigkeiten zu geben - und wer will, kann diesen Rang immer weiter in die Höhe treiben, Schluss ist erst bei Rang 999. Capcom hat für den Online-Modus übrigens eigene Server geschaltet, und Probleme scheinen - wenn überhaupt - nur beim ersten Verbinden aufzutreten. Steht diese Verbindung, ist mit weiteren Problemen nicht zu rechnen. Anders als in Japan ist der Online-Modus im Westen bis auf weiteres absolut kostenlos.
Grafik und Sound: Besser als Zelda?
Schon oft hat man gehört, dass sich Nintendos Zelda-Team von Monster Hunter 3 unter Druck gesetzt fühlt, da man eine mindestens gleichwertige Optik erschaffen will. Ob das ein reiner PR-Gag war, um den Titel, den Nintendo ja selbst publisht, noch mal etwas in die Schlagzeilen zu bringen, bleibt offen, aber Fakt ist, dass besonders die Charaktermodelle sehr gut aussehen. Jeder Ausrüstungsgegenstand hat ein eigenes Modell, weshalb euer Charakter schon bald nur aufgrund seiner Ausrüstung sehr individuell aussieht; die Detailstufe ist dabei extrem hoch. Gleiches gilt für die Monster, die nicht nur imposant aussehen, sondern auch noch fabelhaft animiert sind und durch ihre Körpersprache sogar recht viel über ihre Verfassung verraten, was etwas die fehlenden HP-Balken ersetzt. Die Umgebungsgrafik ist dabei sowohl im Dorf als auch in den Gebieten sehr malerisch und erzeugt eine dichte Atmosphäre - hierfür sorgen nicht nur viele Details, sondern auch der Tag-Nacht-Wechsel. Die Texturen und Polygonzahlen in den Landschaften lassen aber noch Luft nach oben und erwecken nicht den Eindruck, dass im Vergleich zu den PSP-Versionen ein deutlicher Quantensprung hingelegt wurde. Monster Hunter 3 sieht sehr gut aus, aber es wäre etwas traurig, wenn die Zelda-Entwickler nicht mindestens genauso viel schaffen würden. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Gebiete nach wie vor in viele Teilgebiete zerlegt sind, die von Ladezeiten unterbrochen sind, welche mittlerweile aber immerhin sehr kurz ausfallen.
Eure Ohren versorgt das Spiel in der Stadt mit beruhigender, schön klingender Musik, in den Gebieten wird fast ausschließlich auf atmosphärische Umgebungsgeräusche gesetzt. Nur in den Kämpfen mit großen Monstern ertönt antreibende Orchestermusik aus den Lautsprechern. Ebenfalls hervorzuheben sind die verschiedenen Rufe der Monster, die nicht nur Schau sind, sondern auch eine Bedeutung in deren Sprache haben und aufmerksamen Spielern Hinweise geben, womit demnächst zu rechnen ist. Auf Sprachausgabe wurde verzichtet und ihr hört nur menschliche Schreie und Keuchlaute beim Durchqueren der Gebiete.Fazit: Monster Hunter 3 ist sehr schwer zu bewerten. Allein der Länge dieses Reviews, das immer noch einige Aspekte wie das Kombinieren von Items bewusst auslässt, um nicht komplett auszuufern, sollte man anmerken, dass Monster Hunter 3 ein extrem umfangreiches Spiel ist, das die richtigen Spieler über Monate hinweg motivieren kann. Sucht man sich allerdings eine Gruppe zufälliger Wii-Besitzer aus und schenkt ihnen Monster Hunter 3, wird ein Großteil dieser Spieler schnell aufgeben und nichts mit dem Titel anfangen können. Nach spätestens zehn bis 15 Stunden zieht der Schwierigkeitsgrad dermaßen an, dass es eher die Regel wird, nach über 15 Minuten Kampf zu fallen, und wer dafür nicht die nötige Geduld hat, sollte lieber bei anderen Action-Adventures bleiben. Wer aber sicher ist, dass er die Herausforderung annehmen will, kann bedenkenlos zugreigen - und unsere persönliche Empfehlung ist, noch zehn Euro mehr für das Bundle mit dem Classic Controller Pro zu investieren, der für das optimale Spielgefühl sorgt und Monster Hunter 3 zusammen mit der ohnehin überarbeiteten Steuerung zum bisher besten Teil der Serie macht. Ob ihr dabei online ein zweites Leben als Jäger beginnen oder euch auf die sehr lange Single-Player-Kampagne stürzen wollt, ist recht egal - in beiden Fällen bietet Monster Hunter 3 mehr als genug für den Kaufpreis.
Von Andreas Held
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| Wertung für das Spiel Monster Hunter 3 | |
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| 8.5 | Grafik Sehr detaillierte Charaktermodelle und beeindruckend animierte Monster leben in malerischen Umgebungen, die sehr atmosphärisch sind, aus rein technischer Sicht aber "nur" gut umgesetzt wurden. | |
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| 8.0 | Sound Größtenteils atmosphärische Hintergrundgeräusche, beruhigende Klänge in den Siedlungen und antreibende, orchestrale Kampfmusik trösten über fehlende Sprachausgabe hinweg. | |
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| 8.3 | Steuerung Mit dem Classic Controller Pro ein mittlerweile sehr gutes Spielgefühl, und auch die Kombination aus Wii-Remote und Nunchuk erfüllt ihren Zweck. Auf eine Lock-On-Funktion wurde bewusst verzichtet, was für gespaltene Meinungen sorgt. | |
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| 9.0 | Gameplay Potentiell dutzende Stunden Spielspaß, wenn man sich vom sehr hohen Schwierigkeitsgrad nicht unterkriegen lässt. Online warten noch einige hundert weitere Stunden. | |
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| 8.7 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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Review: Monster Hunter 3
HerstellerCapcom
GenreAction-Adventure
VersionPAL
Controller-VoraussetzungWii-Remote, Nunchuck oder Classic Controller (Pro)
Spieler1-2; 1-4
SchwierigkeitsgradSchwer
Altersempfehlung
Ab 12 Jahren
60-Hz Modus
Ja
480p Modus
Ja
Widescreen Modus
Ja
DS Connectivity
Nein
Dolby Pro Logic II
Nein
Wifi-Connection
Ja
WiiConnect24 Support
Nein
Releaseerschienen
Preis (€)49,95
Innovationsfaktor
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