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Wii Sports Resort
Review von Tim Herrmann (mail) | 20.07.2009

Wenn unter Menschen, die eigentlich kaum etwas mit Videospielen zu tun haben, die Rede von „Nintendo Wii“ ist, dann sind meist weniger die Konsole, ihr Spielangebot oder gar technische Möglichkeiten wie der Wii-Shop Gegenstand des Gesprächs, sondern nur ein einziges Stück Software, das bekannter ist als die Konsole selbst: Wii Sports befindet sich in insgesamt 45 Millionen Haushalten weltweit, ist damit das am weitesten verbreitete Videospiel aller Zeiten und war integraler Bestandteil von Nintendos neuer „Spiele für jeden“-Firmenpolitik.

Ein Phänomen, ein Dauerbrenner, ein Idol für viele Hersteller und in vielerlei Hinsicht noch heute unerreicht - auch wenn es im Kern nur eine Minispielsammlung mit fünf Spielchen und sehr beschränkten Steuerungsmöglichkeiten war. Wenn diese Marke im Jahr 2009 noch einmal zurückkehrt, muss man davon ausgehen, dass Nintendo große Pläne verfolgt. Und so ist es auch: Denn der Nachfolger, Wii Sports Resort, wird ausschließlich im Paket mit dem neuen 1:1-Sensor Wii MotionPlus verkauft und soll ihn so schnell und so weit wie möglich unter den Spielern verbreiten. Wir haben die Vollversion des Spiels getestet und wollen klären, wie viel Wii MotionPlus wirklich nützt, wie der Nachfolger die Fußstapfen seines Vorgängers ausfüllen will und ob er genauso großes Kultpotential erlangen kann.

Sportlich im neuen Pilzkönigreich
Nintendo muss vorsichtig sein: Minispielsammlungen haben auf Wii momentan den so ziemlich schlechtesten Ruf, den man überhaupt haben kann. Kündigt ein Hersteller eine neue Sammlung aus kurzen Einzelherausforderungen an, sinkt die Erwartungshaltung an den Titel schlagartig in den Keller und weder pompöses Marketing noch große Versprechungen können sie wieder nach oben bringen. Es gibt einfach zu viele Hersteller, die mit Minispielen den schnellen Euro verdienen wollten und dies, zu Lasten der Qualität, schließlich auch getan haben.



Deshalb geht Nintendo mit Wii Sports Resort einen etwas anderen Weg und verkauft das Spiel nicht als schale Minispielsammlung, sondern als erlebnisreichen Aktivurlaub auf einer sonnigen Tropeninsel mit Beschäftigung und Action rund um die Uhr. Die Idee ist natürlich nicht ganz neu - man blicke nur einmal auf z.B. THQs Big Beach Sports -, aber im Fall Wii Sports Resort ist die vermittelte Atmosphäre eine Frage der Verpackung des Gesamtkonzeptes. Das Spiel beginnt nämlich nicht einfach mit einem Startbildschirm, sondern mit einem spektakulären Fallschirmsprung aus vier Kilometern Höhe auf das Inselparadies. Die Neigungen der Wiimote bestimmen, wie sich der Wagemutige bewegt, und nach und nach kletten sich zahlreiche Springer aneinander. Später ist diese Intro-Sequenz als vollwertiges Minispiel mit einem Fotosystem zum Punktesammeln anwählbar und sogar recht spaßig.

Der Spieler landet nach einiger Zeit also auf der Spiel bestimmenden Insel. Sie heißt Wuhu Island und ist sozusagen Nintendos neues Pilzkönigreich. Nintendo will die Tropeninsel als Spielwelt etablieren und hat sie - nur wenige haben das überhaupt bemerkt - schon in Wii Fit und Wii Fit Plus und sogar in der E3-Demo von Wii Sports Airplane aus dem Jahre 2006 verwendet. Mit einem Bergmassiv samt Vulkan, einem tiefen und strahlend blauen See, der an eine Burg angrenzt, mit dem Strand, einem kleinen, mediterranen Dorf und einem Leuchtturm bietet Wuhu Island alles, was man im Urlaub sehen möchte, und ermöglicht Spiele aller Art. Die Minispiele beziehen die Insel teilweise sogar als Hauptziel aktiv mit ein. Im Luftsport-Bereich beispielsweise könnt ihr Rundflüge um das Eiland machen, dessen Geheimnisse erspähen und die Landschaft auskundschaften. Beim Radfahren macht ihr Touren am Strand, durch die Berge oder um die Insel herum und sucht Abkürzungen und Extras.

Auch ansonsten bemerkt der aufmerksame Spieler bei jedem einzelnen Minispiel anhand der Kulisse, wo auf Wuhu Island er sich gerade befindet. Das ist ein sehr geschickter Schachzug von Nintendo, denn so entsteht insgesamt tatsächlich nicht das Gefühl einer oberflächlichen Minispielsammlung, bei der der Spieler sich nur unmotiviert durch irgendein Menü klickt. Er bekommt das Gefühl, sich während des Spiels tatsächlich auf der Insel zu bewegen und fühlt sich irgendwann fast schon heimisch, obwohl sich die Erkundungsmöglichkeiten in Grenzen halten und obwohl er sich letztendlich eigentlich doch nur durch ein Menü klickt.



Wii MotionPlus in Aktion
Wii Sports Resort ist der erste Exklusivtitel für Wii MotionPlus. Der Bewegungssensor zeigt sich erstmals mit all seinen Funktionen und gibt damit einen Überblick darüber, was er alles kann. Gehen wir zunächst einmal auf die Disziplinen ein, die wirklich profitieren von dem neuen Zubehör bzw. ohne es nicht realisierbar gewesen wären. 

Am Anfang steht der Schwertkampf, für viele die Prestigedisziplin von Wii Sports Resort - es gibt drei verschiedene Modi, in denen die Wiimote zum Holzschwert wird. Mit bestechender Genauigkeit könnt ihr es leicht durch die Gegend schwenken, präzise Schwünge ohne vorberechnete Kommandos oder Animationen ausführen und seicht oder brachial hart zuschlagen. In der ersten Spielvariante findet ihr euch auf einer hoch gelegenen Plattform wieder und müsst den Gegner mit Schlägen aus dem Ring bugsieren. Gedacht ist das Ganze so, dass man bis zum richtigen Moment ausharrt, Angriffe abwartet, genau pariert und dann eine Angriffsserie ohnegleichen loslässt, um sein Gegenüber auszuschalten. Doch leider lässt sich der Kampf hier auch mit wildem Geschüttele des Controllers gewinnen. Anders beim Schnittfest-Wettkampf: Hier ist Genauigkeit und Tempo gefragt, wenn ihr eine Reihe an Gegenständen nach vorgegebenem Muster zerteilen müsst. In einem Marathonmodus stellen sich dem Spieler Hunderte Gegner in den Weg, die allesamt aus dem Weg geräumt werden wollen und sich mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich gegen eure Klinge verteidigen können.



Ein weiteres Wii MotionPlus-Highlight ist das Tischtennis. Hier seht ihr in Echtzeit, wie sich euer Schläger bewegt, wenn ihr die Wiimote links oder rechts zur Rück- oder Vorhand ansetzt. Außerdem wird alles in Echtzeit berechnet, was mit Spin, Schlaggeschwindigkeit oder Richtung zu tun hat. Es ist lediglich zu bemängeln, dass die Software schon ziemlich gutmütig ist - manchmal wäre etwas mehr Sensibilität bei den Schlägen wünschenswert, damit gute Spieler ihre Fähigkeiten auch wirklich beweisen können.
Dann noch Frisbee: Schon bekannt von der E3 2008-Präsentation und tatsächlich ein Musterbeispiel für die Präzision von Wii MotionPlus. Schon die Phase vor dem Wurf macht Spaß, denn es wird jede Neigung, jede Drehung und jeder dynamische Schwung erkannt, den ihr mit dem Controller ausführt. Der eigentliche Wurf muss wie in der Realität aus einer Ganzkörperbewegung resultieren, die die Scheibe in Kombination mit einem flinken Schwung aus dem Handgelenk durch die Gegend sausen lässt. Drall kann man beliebig selbst hinzufügen. Beim Frisbee gibt es nicht nur den Apportieren-Modus, in dem ein kleiner Hund die Scheibe fängt; auch ein Frisbee-Golf-Modus wie in Tiger Woods ist vorhanden und weiß zu begeistern.

Auf jeden Fall eine Erwähnung wert ist auch das Bogenschießen: Mit dem Z-Knopf und einem Ruck des Nunchuks spannt ihr die Sehne und zielt dann mit der Wiimote - den Pointer an die Decke gerichtet, wohlgemerkt, und ohne Fadenkreuz, dafür nur mit ungefährem Zielkreis. Ohne den Pointer wird das Ganze noch einmal wesentlich realistischer im Kontrast zu Spielen wie Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen und man ist doch sehr überrascht, mit welcher Präzision der Controller auch die kleinsten Justierungen der Zielmarkierung nach links oder nach rechts erkennt. Kein Vergleich mehr zu den groben Beschleunigungssensoren der alten Wiimote.



Nichtsdestotrotz muss man an dieser Stelle auch anmerken, dass die neue Steuerung die Spiele nicht nur intensiver gestaltet - sie werden auch schwieriger und anspruchsvoller. Die Zeiten von gutmütigen Interpretationen völlig misslungener Bewegungskommandos und Einheitsschütteln sind vorbei. Wer beim Tischtennis die Vorhand benutzt, obwohl der Ball schon an der linken Tischseite aufkommt, wird die Plastikkugel schnell im Aus finden. Wer beim Frisbee in irgendeine Richtung schwingt und dann den B-Knopf loslässt, wird die Scheibe irgendwo in die Walachei pfeffern, aber bestimmt keine Zielmarkierungen treffen. Einsteiger brauchen etwas mehr Übung, haben danach aber weniger Probleme, besser zu werden, weil sie aus der Realität wissen, wie was interpretiert wird, und nicht erst die Umsetzung des Spiels kennenlernen müssen.

Licht und Schatten auf Wuhu Island
Neben den oben genannten vier Sportarten (Schwertkampf, Frisbee, Bogenschießen und Tischtennis), gibt es noch acht weitere Disziplinen: Luftsport (mit Insel-Rundflug, Luftkampf zweier Flugzeuge und Skydiving), Jetski bzw. -Boot, Wakeboarding, Fahrradfahren, Golf, Bowling, Kanu (mit einem Schnelligkeitsrennen und einem VS-Modus) und Basketball (mit einem Korbwurfmodus und einem einfachen Dreier-Match). Wie bei eigentlich jeder Minispielsammlung findet auch in Wii Sports Resort jeder schnell seine zwei, drei Favoriten und wie in jeder anderen Minispielsammlung gibt es auch in Wii Sports Resort einige Highlights und einige Spiele, die man kaum gebrauchen kann.

Der Luftsport überzeugt mit seinem Erkundungsflug über Wuhu Island, bei dem man immer wieder Neues entdeckt und der irgendwie charmant und spannend ist. Der VS-Modus dagegen hat den Nachteil, dass es keine Karte gibt und man bei der Suche nach dem Gegner im Dunkel tappt. In jedem Fall markieren diese Minispiele schön, wie gut ein Pilotwings auf Wii funktionieren könnte. Auch das Kanufahren macht Spaß, wenn man den Dreh zwischen Wechsel von Links- auf Rechtsschlag einmal drauf hat und geradeaus fahren kann. Leider bieten die Fahrten hier nicht viel spielerische Abwechslung. Das Jetbootfahren mit quer gehaltener Wiimote-Nunchuk-Kombination funktioniert ebenfalls, bietet aber zu wenig, um wirklich lange unterhalten zu können. Dasselbe Phänomen beim Basketball: Obwohl das Spiel schwieriger ist, als es aussieht, und trotz automatischen Zielens einige Präzision erfordert, wird der ewige Dreierwurf schnell langweilig. Der Team-Modus ist leider zulasten der Zugänglichkeit abgehackt und oberflächlich geblieben.

 

Während der erste Klassiker, Bowling, im Prinzip noch einmal eine Wiederholung aus Wii Sports ist und keine nennenswerten Verbesserungen mit sich bringt, profitiert ein anderes Spiel, Golf, extrem vom Sensor. Allerdings wird es dadurch auch anspruchsvoller und am Anfang werdet ihr viele Schläge verziehen. Das Radfahren ist leider eine der weniger überzeugenden Disziplinen in Wii Sports Resort, schließlich fühlt es sich sehr unnatürlich an, die Controller zu schütteln und damit Pedaltritte zu simulieren. Außerdem funktioniert die Lenkung eher schlecht. Wakeboarding ist prinzipiell recht motivierend, denn man will möglichst viele Kombos und möglichst beeindruckende Sprünge erreichen, im Kern reißt man aber nur drei Minuten den Controller in die Höhe.

Insgesamt ist bei ziemlich allen Disziplinen eins zu beobachten - was auf der einen Seite ärgerlich ist, auf der anderen Seite aber auch Hoffnung macht: Sie kratzen bisher lediglich an der Oberfläche. Schwertkampf ist lustig und kurzweilig, aber es ist noch nicht auszudenken, wie großartig es wäre, ein echtes Star Wars-Spiel so zu bestreiten und wirklich mit vollem Körpereinsatz und gleißendem Lichtschwert gegen Sith-Lords und Riesen-Aliens anzutreten. Red Steel 2, das diese Art Idee umsetzt, steht immerhin fast schon in den Startlöchern. Oder auch das Jetboot-Fahren: Das Prinzip wäre perfekt für ein neues Wave Race, aber das Resort-Minispiel bietet noch viel zu wenig, um wirklich dauerhaft zu unterhalten. Nicht aus allen Minispielen lassen sich vollwertige Einzelspiele machen, aber aus allen könnte man Lehren und Ideen schöpfen für zukünftige Spiele.

Noch ein Wort zur oft angeprangerten Kalibrierung des Controllers, die manchmal nötig ist: Sie ist überhaupt kein Problem. Lediglich beim Spielstart soll der Controller einmal auf eine ebene Unterlage gelegt werden, danach findet die Kalibrierung fließend und im Gameplay integriert statt oder dauert maximal eine Sekunde. Probleme mit Wii MotionPlus treten nur äußerst selten auf, obwohl Nintendo ständig Infokästen mit Problemlösungen zwischen den Menüs einblendet.



Gruppenurlaub
Das Bild der glücklichen spielenden Familien und Freundeskreise war eines der charakteristischen Symbole für Wii Sports – den Titel sollte man im Mehrspielermodus mit allen möglichen Leuten genießen können, einfach weil es ging und weil jeder ohne Probleme mitspielen konnte, sofern genug Controller vorhanden waren. Bei Wii Sports Resort entwickelt sich das allerdings zum Problem, schließlich funktioniert das Spiel nur mit einem 20 Euro teuren Zubehör, das man sich dazu kaufen muss. Glücklicherweise hat Nintendo mitgedacht: Nicht für alle Spiele braucht man mehrere Controllern gleichzeitig. Nur beim Schwertkampf und beim Tischtennis sowie in einem Modus vom Basketball, beim Luftsport, beim Kanufahren und beim Radsport ist ein Zusatzadapter für den Multiplayer-Modus nötig, weil zwei Spieler simultan gegeneinander antreten. Alle anderen Disziplinen haben auch einen Vielspielermodus, lassen die Teilnehmer aber nacheinander antreten und erfordern dann auch nur eine einzige Wiimote.

Wer sich also nur eine Erweiterung dazu kauft, ist in Wii Sports Resort schon perfekt bedient, denn Disziplinen für drei gleichzeitig teilnehmende Spieler gibt es fast nicht. Der Nachteil des Ganzen ist natürlich, dass der Multiplayer-Modus bei den meisten Minispielen für die Mitspieler aus Warten, Zuschauen und Lernen besteht und sie nicht aktiv mitspielen können. Deswegen ist der Zusatzkauf einer Erweiterung zu empfehlen (vielleicht im günstigen Bundle mit Grand Slam Tennis oder Tiger Woods?), besonders der Schwertkampf, Tischtennis und das Kanufahren belohnen das schon.

Bei den nacheinander zu spielenden Disziplinen gilt nämlich auch das Argument des lustigen Zuguckens nicht mehr: Abgedrehtes Schütteln und merkwürdige Verrenkungen wie bei WarioWare sind mit dem präzisen Wii MotionPlus passées. Online-Modi bietet Wii Sports Resort übrigens abgesehen vom Mii-Import aus dem Mii-Kanal nicht.



Der Wetterbericht: Sonnenschein 24 / 7
Grafisch erkennt man einen deutlichen Unterschied zu Wii Sports, was man in Anbetracht des Abstandes von zweieinhalb Jahren zwischen den beiden Titeln aber auch erwarten darf. In Golf und Bowling fällt der Direktvergleich zwischen den beiden Spielen wegen schärferer Darstellung und mehr Details eindeutig zugunsten von Wii Sports Resort aus, in den anderen Disziplinen wird das Auge mit schönen Spiegelungen, nett anzusehendem Wasser, zahlreichen Glanz- und Lichteffekten und guten Texturen bedient. Ein grafisches Highlight ist Wii Sports Resort dennoch nicht. Aber es ist bis auf einige Ausnahmen hübsch anzusehen, technisch ordentlich gestaltet und beweist damit, dass Miis nicht immer für minimalistische Grafik-ist-nicht-alles-Präsentationen stehen müssen.

Wii Sports Resort kreiert mit seiner optischen Gestaltung eine sommerliche Gute-Laune-Atmosphäre, durchgehender Sonnenschein oder malerisches Zwielicht beim Sonnenuntergang sorgen für leuchtende Farben und eine freundliche Gestaltung des tropischen Eilands. Den gleichen Zweck erfüllt auch die akustische Gestaltung: Beim Sound hat Nintendo auf dasselbe Rezept gesetzt wie 2006 – lustige Jingles, klingelnde Sound-Effekte beim Punktgewinn und ein euphorischer amerikanische Sprecher, der mit Lob und Punktansagen wartet, geben sich die Klinke in die Hand. Einfache und unspektakuläre Musik zieht sich durch das Gameplay und fällt selten großartig auf.

Fazit:
Die beste Minispielsammlung auf Wii ist Wii Sports Resort allemal. Geschickt verpackt Nintendo das eigentlich langweilige Grundkonzept mit zwölf voneinander separierten und in einem Menü auswählbaren Minispielen in das Geschenkpapier eines erlebnisreichen Aktivurlaubs und kreiert mit Wuhu Island ein neues Zuhause für solche Art von Spielen, in dem sich die Spieler schnell heimisch fühlen. Wii MotionPlus demonstriert das erste Mal, was es wirklich kann, und sorgt in verschiedenen Disziplinen für offen stehende Münder ob der Präzision, die der Sensor ermöglicht. Durch die Genauigkeit in Disziplinen wie dem Bogenschießen wird Wii Sports Resort fast zur professionellen Simulation. Einige Sportarten sind Evergreens, die man immer mal wieder spielen kann, andere sind eher langweilig gestaltet und spielerisch keine Granaten, auch weil sie kaum vom neuen Sensor profitieren. Eine Tech-Demo ist Wii Sports Resort nicht – es bietet ungefähr fünfmal so viel Inhalt wie sein Vorgänger und wesentlich mehr Tiefgang durch die realistischere Steuerung. Nichtsdestotrotz kann diese Minispielsammlung nur ein Anfang der MotionPlus-Ära sein: Spielerisch kratzt Nintendo überall (wahrscheinlich bewusst) erst einmal nur an der Oberfläche und gibt eine grobe erste Demonstration ab, die jetzt in Zukunft mit Spielen verfeinert werden muss, die sich auf einen Aspekt konzentrieren, ihn komplett ausarbeiten und noch punktierter auf den Sensor zuschneiden.

Von Tim Herrmann
Wertung für das Spiel Wii Sports Resort
Wertungen Beschreibung
8.2Grafik
Saubere Gestaltung, einige hübsche Effekte und die ausführlich gestaltete Spielinsel machen Wii Sports Resort zu einem schönen Spiel, das aber nie mit großen Highlights auftrumpfen kann, will und muss.
7.5Sound
Belanglose Musik und charakteristische Jingles fallen kaum auf und sorgen deswegen weder für Begeisterung noch für Ärger.
9.2Steuerung
Wii-Steuerung, wie sie sein muss: In fast allen Disziplinen sorgt Wii MotionPlus für einen unheimlichen Zuwachs an Spielfreude, -kontrolle, -intensität und lässt nur selten Wünsche offen. Trotzdem ist noch mehr möglich, wenn Entwickler sich an Spiele setzen und das Hauptaugenmerk auf nur ein Element, z.B. ein Schwert, legen.
8.5Gameplay
Die zusammenhangslosen Minispiele werden durch die Spielinsel gut zusammengehalten und machen allesamt auf ihre Weise etwas mehr oder etwas weniger Spaß. Allerdings leiden auch alle Spiele am geringen Tiefgang und bieten nur die Grundlagen, die der jeweilige Sport eigentlich hergeben würde.
8.7Gesamt
(Kein Durchschnitt der Einzelwertungen)



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