Review von Lars Peterke (mail) | 03.03.2007
Er ist blau, mindestens so schnell wie der Schall und heißt Sonic. Jeder, der mehr als fünf Mal ein Videospiel gespielt und auch schon in den 90ern vor der Flimmerkiste gesessen hat, kennt ihn. Aber Schluss mit den Lorbeeren, jetzt gilt’s: Die Sonic-Franchise geht seit dem Serienhöhepunkt auf dem Sega Dreamcast in Form von Sonic Adventure 1 und 2 den Bach hinunter. „Sonic und die Geheimen Ringe“ schickt sich nun an, die Serie vor dem Untergang zu wahren. Und das ist nach dem mehr schlechten als rechten „Sonic Heroes“ und “Shadow The Hedgehog“ bitter nötig. Ob das neue, exklusive Sonic-Game für Wii den Karren aus dem Dreck zieht, lest ihr nachfolgend in unserem Test zu „Sonic und die Geheimen Ringe“.
Erste Impressionen
Nach dem Anschalten der Konsole und einem „Presented By Sega“ landen wir recht fix im Hauptmenü, wo wir abgesehen vom „Abenteuer“ noch die Optionen, den Mehrspielermodus „Party“ sowie den Menüpunkt „Extras“ finden, in dem wir nach und nach unsere haufenweise freigespielten Features wie Artworks, Illustrationen, Videosequenzen, Musikstücke und anderes finden. Jeweils eines dieser Schmankerl wird freigeschaltet, wenn man in den Leveln die roten Feuerringe sucht, die mitunter gut versteckt sind und daher zum wiederholten Spielen eines Levels animieren. Ich stürze mich auf ersteres – ohne das Booklet gelesen zu haben. Denn für gewöhnlich sind Sonic-Spiele sehr einsteigerfreundlich. Eine Introsequenz, die sich wie alle weiteren Sequenzen ähnlich denen von Red Steel mit vielen Artworks und Zeichnungen, die zusammen mit Synchronisation und Effekten dynamisch präsentiert werden, legt mir die Story dar. Sonic hat sich ein Buch über die „Geschichten aus 1001 Nacht“ geschnappt, als plötzlich der weibliche Ringgeist Shahra aus selbigem auftaucht. Sie bittet Sonic um Hilfe, die Welt aus 1001 Nacht vor dem Erazor Djinn zu retten, welcher nach und nach die Nächte verschwinden lässt und die Geschichte nach seinem Belieben verändert. Auch wenn Sonic hauptsächlich aus dem Umstand eingreift, dass der Erazor Djinn gerade die Geschichte verschwinden lässt, die er noch nicht zu Ende gelesen hat, so kann Shahra im Endeffekt doch auf Sonics volle Unterstützung zählen. Mit einem magischen Ring, der ähnlich wie eine Wunderlampe funktioniert, hat Sonic die Möglichkeit, in die magische Welt voller Mythen, Legenden und natürlich fliegenden Teppichen zu reisen. Das Abenteuer beginnt.
Bevor man in der ersten Welt „Sand Oasis“ landet, wird man jedoch zunächst in einer Art Tutorial an die Steuerung herangeführt. Wir benötigen nur die Wii-Remote. Hört sich simpel an und ich freue mich auf eine intuitive Steuerung. Wir halten die Wii-Remote ähnlich dem Spiel Excite Truck horizontal und greifen beide Enden. Sonic läuft automatisch und wir müssen die Wii-Remote nun lediglich nach links oder recht kippen, um die Laufrichtung des Igels zu variieren. Mit der Taste 1 wird gebremst, während Taste 2 zum Springen dient. Tippen wir sie kurz an, macht Sonic einen kleinen Satz nach oben, während längeres Gedrückthalten Sonic zum Schlittern animiert. Er geht dabei in die Hocke, so dass beim Loslassen der Taste ein weitaus kraftvollerer und höherer Sprung ausgeführt wird. Falls man einmal so schnell unterwegs ist, dass man etwas vergessen hat, kann man die Wii-Remote in seine Richtung kippen. In diesem Falle läuft Sonic langsam, aber beständig rückwärts.

Feuertaufe: die erste Stunde mit Sonic
Nach einigen Tutorial-Levels habe ich die Grundlagen im Kopf. Allerdings läuft alles noch nicht so intuitiv, wie ich es gerne hätte und ich habe beispielsweise Probleme, Sonic rückwärts laufen zu lassen. Sei es drum, ich traue mich in den ersten Level. Es gilt den König der örtlichen Gegend aufzuspüren. Sonic nimmt langsam Anlauf und sprintet eine Treppe hinauf, einem weißen Licht entgegen. „Wooosh“ und der gesamte erste Level erstreckt sich vor meinen Augen. Sonic rast mit einem Affenzahn einen Abhang hinab und ich traue mich, erste sanfte Lenkbewegungen zu vollführen, um die goldenen Ringe einzusammeln. Diese sind essentiell wichtig, denn berührt mich ein Gegner und ich besitze keine Ringe, heißt es „lebe wohl, Sonic“. Praktischerweise gibt es jedoch keine der obligatorischen „Leben“. Geht Sonic in die Knie, müsst ihr je nach Art der Mission meist nur am letzten der großzügig verteilten Checkpoints neu starten. Das hält die Dynamik aufrecht und steuert einem etwaigen Spielfrust entgegen.
Sonic heizt um die erste Kurve. Direkt lenken muss ich dabei nicht, denn die Level haben eine zweidimensionale Architektur. Es ist zwar alles dreidimensional gestaltet, im Endeffekt läuft Sonic aber immer geradeaus und nimmt Kurven sowie andere markante Stellen in den Levels automatisch. Ich variiere lediglich die Laufrichtung. Es spielt sich also alles im Prinzip wie ein klassisches 2D-Sonic aus der Third-Person Ansicht. Und das ist ungeheuer erfrischend. „Sonic und die Geheimen Ringe“ macht einen Schritt „Back To The Roots“ und spielt sich weitaus arcadelastiger als beispielsweise „Sonic Adventure 2 Battle“ auf dem GameCube. Inzwischen bin ich mit Sonic an einer Oase angekommen. Die Landschaft rast an mir vorbei, so dass ich leider keine Chance habe, sie zu bewundern. Denn sie ist hübsch. Sehr hübsch, um genau zu sein. Auf dem GameCube würde das Spiel grafisch vollends überzeugen. Mit Ausrufezeichen. Nun kann Wii zwar sicher weitaus mehr auf die Beine stellen, doch gemessen an Sonic muss man sagen, dass hier eines der hübschesten Spiele des Franchise vorliegt. Zwar können einige Texturen und Models der Standardgegner nicht vollends überzeugen, das Gesamtkonzept präsentiert sich jedoch wie aus einem Guss.
Und es geht weiter. Die ersten Gegner treten auf den Plan. Mit einem langen Druck auf Taste 2 springe ich in die Luft. Gegner in meiner Reichweite werden mit einem grünen Cursor markiert. Befinde ich mich in der Luft, muss ich nur warten, bis der Cursor über dem nächstgelegenen Gegner von grün auf rot wechselt und ihn anvisiert. Nun muss die Wii-Remote mit einer ruckartigen Bewegung nach vorne zum Bildschirm hin bewegt werden und Sonic saust nach vorn und verpasst dem Gegner einen Schlag auf die Zwölf. Bei mehreren Gegnern muss man diese Fähigkeit fortlaufend kombinieren, mehrere Gegner hintereinander besiegen und die Wii-Remote immer und immer wieder nach vorne bewegen. Hier reichen glücklicherweise leichte Bewegungen und man wird nicht überanstrengt. Sonic spielt sich bequem im Sitzen vom Sofa aus. Durch besagte Angriffcombos werden auch große Abgründe überwunden. Des Weiteren lassen sich mit der Mechanik auch andere Objekte wie Krüge, Schatztruhen oder Sprungplattformen anvisieren. Einfach vor den markanten Objekten in die Luft springen und warten bis das Objekt anvisiert wird.
Der Level neigt sich dem Ende entgegen und Sonic heizt durch eine kleine Stadt am Rande der Oase. Je nach Situation im Level lässt der blaue Igel einen seiner coolen Sprüche ab, was ungeheuer zur Spieldynamik beiträgt. Und wenn ich einen Videospielcharakter für seine coolen Sprüche auszeichnen müsste, dann wäre es Sonic. Eigentlich trägt alles zur Dynamik des Spiels bei. Die Synchronisation, das Tempo und die Hintergrundmusik als Mischung aus orientalischen Klängen und Rocksongs, die ihr Übriges tun. Ich lande im Ziel des Levels. Ende. Woah.
Die Details
Sonic motiviert, keine Frage. Und abwechslungsreich ist es auch. In der zweiten Welt, die einem Dschungel nachempfunden ist, merke ich zum ersten Mal, wie abwechslungsreich die Level eigentlich sind. Diverse Ereignisse sorgen stetig für Stimmung. Urplötzlich zerspringt eine Steinwand vor mir und ein riesiger T-Rex fletscht seine Zähne nach meinem blauen Helden. Im nächsten Level verfolgt mich eine Dinosaurierherde und die Kamera spielt mit der Situation und schwenkt munter umher, so dass noch mehr Stimmung aufkommt. „Sonic und die Geheimen Ringe“ ist wirklich ein Spiel mit einem hohen Showfaktor. Abseits von dem sehr arcadaelastigen Levels bietet das Spiel aber auch Tiefgang. Denn wie uns Game Director Yojiro Ogawa im Interview bereits erläuterte: Man sammelt Erfahrungspunkte und stattet Sonic mit diversen Fertigkeiten aus. Das schlägt sich ungefähr so im Spiel nieder, dass ihr je nach Spielerleistung im Level (Sammeln von Ringen, Boni, etc.) Erfahrungspunkte erhaltet, durch die ihr im Endeffekt einen Level aufsteigt. Diese Begebenheit schaltet dann neben weiteren Story- und Nebenmissionen auch Fertigkeiten frei. Diese Fertigkeiten könnt ihr mit Sonics magischem Ring ausrüsten. Ihr habt die Wahl zwischen vier Ringen. Jeden könnt ihr beliebig konfigurieren, so dass ihr für die verschiedenen Arten der Level (Rennmission, Bosskampf, usw.) immer den passenden Ring parat habt. Jede Fertigkeit verbraucht je nach Gewichtung mehr oder weniger der so genannten Fertigkeitspunkte. Euer Ring stellt euch einige dieser Punkte zur Verfügung. So könnt ihr entweder wenige gute Fertigkeiten, viele kleinere oder eine ausgewogene Mischung ausrüsten und nutzen.
Sehr interessant ist weiterhin die Umsetzung des Sonic-Universums, in der Dr. Eggman als König, Tales als Ali Baba und Knuckles als Sindbad, Herr der sieben Weltmeere, auf den Plan treten. Jedes Level ist unabhängig voneinander. Das bedeutet, dass ihr im Auswahlmenü des Abenteuermodus zuerst eine Welt und dann eine Mission wählt. Hier wird nur thematisch und storytechnisch ineinander gegriffen. Dieser Umstand macht das Spiel auch ideal für eine „schnelle Runde“. Neben den Storymissionen gibt es auch haufenweise Nebenmissionen, die im Abenteuermodus eingestreut sind. Und da ihr ordentlich leveln müsst, um im Spiel weiterzukommen, müssen viele dieser Nebenmissionen erledigt werden. Das hält einen bei der Stange, nachteilig ist nur, dass man daran auch immer ein wenig aufgehalten und unterbrochen wird und die Storymissionen nicht direkt hintereinander wegspielen kann. Allerdings bleibt zu erwähnen, dass jedes Level Spaß macht und so gut wie immer mit einer kleinen Raffinesse ausgestattet ist, die ihm einen eigenen Charakter verleiht. So verfolgt Sonic einen Riesenvogel durch die Luft, grinded durch einen Level, katapultiert sich mit einer Kanone oder schleudert sich mit einem Katapult oder Katapultringen in der Luft durch einen Level. Hier wird mit der Wii-Remote eine Wurfbewegung zum Bildschirm hin ausgeführt, um Sonic möglichst weit zu katapultieren.

Am Ende sei noch der Seelenpegel erwähnt, ein weites Feature in „Sonic und die Geheimen Ringe“. Genau wie die goldenen Ringe, sind in den Leveln Perlen verstreut, die euren Seelenpegel angsteigen lassen. Hat dieser einen bestimmten Wert erreicht, habt ihr die Möglichkeit einen Hypersprint (Steuerkreuz oben) oder einen Zeitstopp (Steuerkreuz unten) auszuführen. Während ersterer euch astronomische Geschwindigkeit verleiht und einen Überschallknall erzeugt, der alle Gegner in eurem Umkreis besiegt, kann mit dem Zeitstopp die Zeit verlangsamt werden. Eure Umgebung graut dann ein und ihr könnt in aller Seelenruhe auch durch heikle Levelpassagen lenken.
Ein Auge auf die Technik
Spielerisch ist das neue Sonic aus dem Hause Sega wirklich gut. Doch wir alle wissen, dass eine schlechte Kamera und Steuerung diese Aspekte schnell zunichte machen können. Und wir wissen leider auch, dass die letzten Sonic-Titel dies auch unter Beweis gestellt haben. Doch hier kann man Entwarnung geben. Die Kamera ist fast immer passend positioniert und passt sich dynamisch ans Spielgeschehen an, so dass man immer alles im Auge hat. Wünschenswert gewesen wäre jedoch, dass die Kamera beim Rückwärtslaufen ein wenig herauszoomt, damit man etwaige Gegner im toten Winkel nicht aus Versehen umrennt. Ein wenig anders sieht es leider bei der Steuerung aus. So klasse sich Sonic auch spielen mag, manchmal hat man als Spieler so seine Momente, wenn das Spielgeschehen umschlägt und auf einmal ein wenig Feingefühl erfordert ist. Dies mag unter anderem auch an dem Umstand liegen, dass Sonic automatisch läuft. Zwar besteht das Trostpflaster, das ich kaum glaube, man hätte es im Falle eines Spieles wie Sonic besser machen können, doch ein wenig mehr Feintuning wäre definitiv noch möglich gewesen. Denn sicherlich hätte sich dadurch einiges ein wenig intuitiver umsetzen lassen und die meisten Partyspiele wären steuerungstechnisch nicht zu einer Zumutung geworden.
Und wie schaut es mit dem Rest aus? Unterm Strich eine tolle Grafik mit teils schwachen Texturen, im Gesamtkonzept jedoch eine mehr als runde Sache, die sich sehr hübsch und vor allem detailreich präsentiert. Einige Effekte wie zum Beispiel Bildflackern in heißen Levelarealen setzen das I-Tüpfelchen. Ebenfalls ist zu erwähnen, dass Sonic und die Geheimen Ringe immer flüssig und ohne Ruckeleinlagen läuft. Die Ladezeiten sind zudem selten länger als fünf Sekunden. Auch Synchronisation und Effekte sind gut gelungen, nur leider kann die Hintergrund-Musik trotz der netten Kombination aus Rocksound und orientalischen Klängen nicht an alte Glanzleistungen vom Dreamcast anknüpfen.
Party mit Sonic
Wer es noch nicht gemerkt hat: Sonic und die Geheimen Ringe ist ein sehr gutes Singleplayer Jump and Run mit wenigen Kratzern. Allerdings hat sich Sega wohl gedacht, man könne dem Spiel noch die Krone aufsetzen, indem man einen Multiplayer-Modus einbaut. Die Leute vom Sonic Team haben sich dafür einige Steuerungsschemata (ähnlich den Posen aus „Wario Ware: Smooth Moves“) ausgedacht und damit 40 kleine Partygames kreiert, die ungefähr mit einem Minispiel aus Mario Party Teil XY gleichzusetzen sind. Man spielt mit bis zu maximal drei Freunden, die restlichen Plätze werden mit Computergegnern aufgefüllt. Man wählt zu Beginn einen von vier (plus vier weitere freischaltbare) Charakteren aus und stürzt sich dann in die Partywelt, wo ihr mit Hilfe des Chaos Omochao die verschiedenen Modi spielt. Bei „Schatzsuche“ findet ihr euch auf einem kleinen Spielbrett, auf dem wahllos Schatzkisten verteilt werden. Omochao gibt euch einen Schatzgegenstand vor, den es zu suchen gilt. Danach wird ein Minispiel gespielt. Je nach Platzierung im Spiel darf euer Charakter nun einige Felder auf dem Spielfeld umherwandern und Truhen öffnen, wenn er an einer solchen angelangt ist. Der Spieler, der zuerst drei Mal einen vorgegebenen Schatz findet, gewinnt die Partie. Anfangs noch Glückssache, werden falsche Schätze wieder in die Truhe gesteckt, so dass nach kurzer Spielzeit ein Memory-Effekt eintritt und man sich die einzelnen Truhe mitsamt Inhalt gut merken sollte.
Im Schatzinsel-Modus muss euer Charakter eine Schatzinsel mittels Schiff erreichen. Es wird dazu ein Minispiel gespielt und je nach Platzierung dürft ihr eine kurze oder lange Strecke mit eurem Schiff zurücklegen. Einige Ereignisfelder, die einem einzelnen Charakter für die nächste Runde beispielsweise Rücken- oder Gegenwind geben, sorgen hierbei für spontane Bündnisse unter den Spielern („Lass' den jetzt bloß nicht gewinnen, dann darf er die doppelte Anzahl an Feldern weiter!“).
Als weiterer Spielmodi gesellt sich das „Palastturnier“ hinzu. Hier werden alle Spieler aufgeteilt und treten im Zweikampf gegeneinander an. Der bessere Spieler steigt dabei im Turnier eine Stufe auf und am Ende steht einer als Gewinner da. Ende. In der „Geisterhöhle“ darf der Gewinner eines Minispiels Schatztruhen öffnen. Die meisten Truhen enthalten einen Schatz, der je nach Gewichtung Punkte aufs Konto gutschreibt. Danach darf der Gewinner munter weitermachen. Allerdings läuft er dabei Gefahr, eine Falltruhe zu öffnen. In diesem Fall verliert man alle zuvor in dieser Runde gesammelten Schätze. Hier ist also Taktik gefragt. Der letzte Modus „Weltbasar“ muss erst freigespielt werden. Hier bekommt man nach jedem Minispiel je nach Platzierung goldene Ringe, mit denen man bei einer Auktion Teppiche ersteigert. Auch hier ist Taktik gefragt, denn es gibt jeweils Teppiche von unterschiedlichem Wert und Spezialteppiche, die gleich doppelt Punkte bringen. Hier kann man je nach Wahl fünf, zehn oder zwanzig Runden spielen.
Die Kehrseite des Ringes
So toll sich der Multiplayer-Modus auch anhört, so hat er doch einige Schwächen. So zum Beispiel die Steuerung, die viel zu rudimentär erklärt wird. Oft braucht man erst einmal einen oder zwei Versuche, bis man die Steuerung eines Minispiels verstanden hat. Und selbst dann ist diese noch nicht sonderlich intuitiv. Der krönende Schluss des Ganzen ist jedoch die Tatscahe, dass mindestens die Hälfte der 40 Partyspiele ein Fall für die Mülltonne sind. Was ist bitte spannend daran, bei einer Draisinenfahrt die Wii-Remote ständig auf und ab zu bewegen? Richtig: Gar nichts. Es gibt jedoch auch spaßige Spiele. So wird mit der Wii-Remote gepaddelt um auf einem See Münzen zu sammeln, oder man nutzt die Wii-Remote als Pointer für eine Variante von Blinde Kuh. In einem anderen Minispiel steuert ihr einen Chao, der euren Charakter durch Druck auf den A-Knopf ruft. So müsst ihr eure Figur durch einen Parcours ins Ziel führen. Allerdings alles unter Vorbehalt, denn selbst, wenn das Konzept des Minispiels gelungen ist, so macht einem die teils schwammige Steuerung dann manchmal einen Strich durch die Rechnung.
Fazit: Ich glaube, es ist lange her, dass ich auf ein Spiel so gespannt war wie „Sonic und die Geheimen Ringe“. Und ich wurde nicht enttäuscht. Entgegen einiger amerikanischer Kollegen, die das Spiel mit Wertungen wie 6.9 (IGN) ins Einheitsbrei-Nirvana schicken, muss ich sagen: „Sonic und die Geheimen Ringe“ ist ein sehr gutes Jump and Run, das wir drei Monate nach dem Launch von Wii und unter Betracht der bisher wenigen Titel in diesem Genre mehr als gut gebrauchen können. Lediglich einige Schönheitsfehler in der Steuerung und der Soundtrack, der nicht ganz an alte „Sonic Adventure 2"-Glanzleistungen heranreicht, trüben den Spaß ein wenig. Und von den Partyspielen rede ich besser gar nicht erst. Was aber viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass wir hier endlich wieder ein gutes Sonic-Spiel vorliegen haben. Durch die 2D-Architekturen spielt sich das Spiel extrem leicht, erfrischend und gibt der angestaubten Franchise eine neue Richtung, die wirklich gut sitzt. Aus diesem Grund krönen wir das neue Spiel um den blauen Igel nach Red Steel und Zelda als dritten Titel mit unserem WiiX-Award. Das spricht für sich. Jump and Run Freunde sollten mit dem Titel viel Spaß haben, für Sonic-Fans sowieso ein Must-Have. Super, Sega!
Von Lars Peterke
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| Wertung für das Spiel Sonic und die Geheimen Ringe | |
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| 8.9 | Grafik Bis auf einige Details an Texturen und Gegnern im Gesamtkonzept einfach nur hübsch. So sollen Wii-Spiele aussehen! | |
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| 7.1 | Sound Gute Synchronisation und Effekte, nur die Hintergrundmusik lässt stellenweise zu wünschen übrig. | |
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| 7.0 | Steuerung Nach ein wenig Einspielzeit heizt man mit Sonic durch die Levels. Bis auf einige Schönheitsfehler gut gelungen. In den Partyspielen zum Teil jedoch grauenvoll. | |
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| 8.8 | Gameplay Sehr spaßig! Der neue Sonic-Stil ist erfrischend, tut gut und ist bis auf einige kleinere Ausnahmen gut gelungen. | |
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| 8.5 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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