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Monster Jam: Urban Assault
Review von Mark Schäfer (mail) | 20.05.2009

5.000 Kilogramm, 2.000 PS und drei Meter Höhe - das sind die 90-60-90 unter den Monster Trucks. Und mit eben solchen Vehikeln darf man sich in Monster Jam: Urban Assault vergnügen. Das Spiel reiht sich in das bestehende Sortiment der Monster Truck-Spiele für Nintendos Wii ein, kann sich im Vergleich zu Ubisofts Monster 4x4: World Circuit und seinem Vorgänger auch behaupten, reicht jedoch leider bei weitem nicht an Nintendos Excite Truck heran. Dennoch besitzt das Spiel seine Daseinsberechtigung, denn anders als Excite Truck geht Monster Jam zurück zu dem, wozu Monster Trucks gebaut sind: zum Zerstören. Die verschiedenen Spielmodi fordern immer wieder dazu auf, seine Umgebung mit seinem Truck zu verwüsten, um Punkte zu sammeln und den Wettbewerb zu gewinnen.

Rollen und Zerstören!
Monster Jam: Urban Assault beinhaltet zahlreiche Trucks, die alle reale Vorbilder besitzen. Nicht nur die Namen, auch die Lackierungen sind von den Originalen übernommen worden und dürften Fans gut bekannt sein. Für alle anderen Spieler macht es jedoch keinen Unterschied, ob man mit einem "Stone Crusher", "Blue Thunder" oder fiktiv genannten Truck unterwegs ist. Dennoch ist es erfreulich, dass man sich die Mühe gemacht hat und 27 reale Trucks nachempfunden hat. Wie bereits erwähnt, nimmt die Zerstörung und Verwüstung von Rennstrecken und Arenen einen großen Teil des Spiels ein, aber auch normale Rennen können gefahren werden. Der Einzelspielermodus des Spiels, die Meisterschaft, unterteilt sich in vier Spielmodi, welche wiederum verschiedenene Arten von Wettkämpfen und Events beinhalten. Während man sich bei der Welttour die meiste Zeit in Arenen aufhält, in denen man in kurzer Zeit möglichst viele Punkte durch das Zerstören von Objekten und Ausführen von Tricks sammeln muss, geht es im Geschwindigkeitsmodus auf die Piste gegen Computergegner und reißt alles mit sich, was sich den Boliden in den Weg stellt.


Dabei gibt es verschiedene Spielvariationen, wie man sie auch von anderen Rennspielen kennt. Neben normalen Rennen gibt es auch Eliminierungsfahrten, bei denen jeweils der letzte Spieler einer Runde aus dem Rennen ausscheidet bis nur noch einer der Trucks zurückbleibt. Beim Modus Kopf an Kopf-Rennen fahren die Trucks in entgegengesetzte Richtungen, sodass man nie genau weiß, wie viel Vorsprung oder Rückstand man eigentlich zum Gegner hat. Gefahren wird hierbei durch Städte und Wohngebiete, welche durch Hindernisse wie Autos, Bäume und Schilder viel zum Demolieren bieten. Durch das Zerstören und Anfahren solcher Objekte erhält der Spieler neben einem Turbo, welcher sich durch die B-Taste auslösen lässt, auch so genannte Monster- und Showpunkte, die die Zufriedenheit des Publikums darstellen sollen. Während bei den Rennen am Ende nur die Platzierung zählt, ist es bei Zerstörungsevents wichtig, möglichst viele Punkte zu sammeln, um zu gewinnen. Übertreibt man es dabei, geht auch schon mal der eigene Monster Truck zu Grunde: So passiert es schnell, dass Teile der Karosserie flöten gehen, was jedoch keinen Einfluss auf das Spiel hat. Erst wenn man es schafft, einen Reifen zu verlieren, merkt man, dass die Lenkung schwerfällig wird und sich der Truck schlechter steuern lässt, als es ohnehin schon der Fall ist.

Leicht wie eine Feder?
Vergleicht man die Steuerung des Spiels mit Excite Truck, könnte man fast weinen. Bei der Bewegungssteuerung mit quer gehaltener Wii-Remote fällt es einem sehr schwer, seinen Truck unter Kontrolle zu halten. Gerade da man oft und hektisch in den Arenen wendet, fällt diese Steuerungsmöglichkeit schnell flach. Schade eigentlich, da andere Rennspiele, wie eben auch Excite Truck, vorgemacht haben, wie präzise eine Bewegungssteuerung sein kann. Excite Truck hat dabei sogar auf andere Alternativen verzichtet. Nicht so Activision: Netterweise hat man an eine eher traditionelle Steuerung mit Nunchuk-Controller gedacht und so verhindert, dass man das Spiel nach ein paar Rennen wieder ins Regal stellt. Gelenkt wird dabei mit dem Analogstick, welcher die Monster Trucks leichter und kontrollierter steuern lässt als es mit der Bewegungssteuerung der Fall ist. Dennoch fällt es auch hier oft schwer, seinen Truck bei Sprüngen gerade zu halten, sodass man nicht immer wie gewünscht wieder auf dem Boden landet. Über dieses Makel kann man jedoch hinwegsehen, da man die wildesten Drehungen und Saltos, die wiederum Punkte bringen, ziemlich leicht in der Luft ausführen kann. Jedoch ist es schade, dass die fünf Tonnen schweren Monster Trucks in der Luft gefühlsmäßig zu leichten Spielzeugautos verkommen.



Schaut man sich echte Monster Truck Videos an, von denen sich auch einige im Spiel freischalten lassen, wird man schnell merken, dass diese Drehungen in der Luft entweder einer gewollten Übertreibung der Entwickler zugrunde liegen - oder die Physik des Spiels einfach schlecht ist. Etwas mehr Mühe hätte man sich auch bei den verschiedenen Trucks geben können. Zwar sind über zwei Dutzend verfügbar, Unterschiede im Fahrverhalten lassen sich jedoch leider nicht feststellen.

Spielerei für zwischendurch
Neben den Events der Meisterschaft, gibt es auch verschiedene Minispiele. So fährt man mit seinem Truck über eine große Schanze und versucht, bei der Landung möglichst viele Objekte zu treffen, springt in große Zielscheiben mit Punkten oder tobt sich in einer Arena gespickt mit kleinen Sprungschanzen und Hindernissen aus und sammelt Punkte. Sämtliche Spielmodi lassen sich zudem auch mit bis zu vier Spielern im Splitscreen spielen, was den Umfang des Spiels etwas erhöht, denn bereits nach wenigen Stunden hat man die Meisterschaften durchgespielt, welche teilweise nicht einmal zehn Events beinhalten, die zudem auch noch nur wenige Minuten lang dauern. Belohnt wird man am Ende jedoch mit fünf echten Monster Truck Videos, in denen man die Vorbilder des Spiels in Aktion erleben darf. Technisch enttäuscht das Spiel leider und reiht sich grafisch bei seinem Vorgänger und dem Launchtitel Monster 4x4: World Circuit ein. Starke Stufenbildung an Objekten und unscharfe Texturen lassen das Spiel veraltet aussehen. Auch der Sound ist sehr monoton. Der Stadionsprecher, der einige der Events kommentiert, hat keine zehn Sätze auf Lager und wiederholt sich oft - und wenn man die Augen schließt, könnte man meinen, man wäre mit einem Rasenmäher unterwegs, zumindest was die Motorengeräusche angeht. Sehr schade wenn man bedenkt, was die Wii leisten könnte.

Fazit:
Monster Jam: Urban Assault ist für mich sehr enttäuschend. Als Fan von Excite Truck habe ich mich mal wieder auf etwas Ähnliches gefreut, aber sowohl die technische Umsetzung als auch die schlechte Steuerung brachten mich schnell zu der Überzeugung, dass man lieber die Finger von diesem Titel lässt. Dennoch macht es kurzzeitig Spaß, mit seinem Truck alles zu zerstören, was einem in den Weg kommt. Dieser Effekt hält jedoch nur sehr kurz an.

Von Mark Schäfer
Wertung für das Spiel Monster Jam: Urban Assault
Wertungen Beschreibung
5.6Grafik
Unschöne Texturen und Stufenbildung, was nicht hätte sein müssen. Doch zumindest hat man an den 16:9 und 480p-Modus gedacht.
5.2Sound
Der sich wiederholende Kommentator nervt bereits nach wenigen Minuten, die Hintergrundmusik ist unauffällig und monoton, und die Motorengeräusche erinnern mehr an Rasenmäher als an Monster Trucks.
6.2Steuerung
Grausame Bewegungssteuerung, die man besser erst gar nicht ausprobiert. Mit Nunchuk-Controller und Analogstick wird Monster Jam jedoch spielbar, wenn auch nicht perfekt.
6.2Gameplay
Kurzweilig mag das Spiel Spaß machen, doch spätestens nach ein paar Stunden hat man alles geschafft. Die verschiedenen Events in den Meisterschaften bringen aber etwas Abwechslung ins Spiel, sodass man nicht stets dasselbe macht, auch wenn sich gerade die Zerstörungsevents inhaltlich sehr ähneln.
5.8Gesamt
(Kein Durchschnitt der Einzelwertungen)



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