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Preview von Burkhart von Klitzing (mail) | 14.08.2010
Die Affenbande kehrt nach 13 langen Jahren wieder in ihre angestammten zweidimensionalen Gefilde zurück und sie hat Kiddie Kong zu Hause gelassen. Wem diese guten Nachrichten noch kein euphorisches Brusttrommeln entlocken, der wird dies vielleicht nachholen, wenn er hört, dass sich die neuen Entwickler der Retro Studios zumindest spielerisch an der Vorarbeit von Rareware orientieren.
Fauna
Optisch blieb indes kaum ein Stein auf dem anderen. Die liebgewonnenen Rendergrafiken wichen der modernen Mischung aus dreidimensionalen Objekten in einem spielerisch zweidimensionalem Korsett. Ob einem das nun gefällt oder man sich die guten alten Pixel zurückwünscht, ist dabei ebenso Geschmackssache wie das neue Szenario. Kremlings, Zinger und Co wichen allerlei zum sonnig-tropischen Drumherum passendes Getier à la Krebse, fette Vögel und übermäßig an alte Cartoons erinnernde Haie. Dem Kreaturensammelsurium fehlt es bislang an Charme – früher eine große Stärke der Serie. Doch bislang bekamen wir lediglich einen Bruchteil des endgültigen Spiels zu Gesicht, was Raum zur Hoffnung lässt, dass die Mannen aus Austin es doch noch schaffen, einen durchgängigen Stil zu schaffen und ihm den nötigen Charme einzuimpfen.
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Die technische Seite lässt indes kaum Raum zur Klage. Abgesehen von gelegentlichen Objekten, denen man ein paar mehr Polygone zur Abrundung gewünscht hätte, präsentieren sich die farbenfrohen Umgebungen abwechslungsreich und vollgestopft mit netten Details. Da wuchern tropische Pflanzen im Vordergrund und wiegen sich im Wind, im Hintergrund verursacht ein Wal große Wellen und allgemein erstaunen besonders die Hintergründe immer wieder aufs Neue. Insgesamt erinnert DKCR optisch stark an Donkey Kong Jungle Beat, was – wie gesagt – Geschmackssache bleibt.
Flora
Ein kurzes Schmökern im kleinen 1x1 des Spielejournalismus verrät, dass es bei Artikeln zu Sequels stets eine gute Idee ist, die Neuerungen näher zu beleuchten. Nun gut. Donkey Kong kann nun Pusteblumen pusten. Wie, das reißt euch nicht zu Begeisterungsstürmen hin? Naja, großartigen Mut zur Innovation kann man den Retro Studios anders noch als bei der Fortführung der Metroid-Reihe sicher nicht anrechnen. Wie gehabt rennen, rollen und springen die pelzigen Säuger durch streng zweidimensionale Levels nicht nur auf der Suche nach dem Ausgang, sondern nebenbei noch nach allerlei Dingen, die den Sammeltrieb ansprechen und hoffentlich befriedigen. Bananen, Bananenmünzen und K-O-N-G-Lettern feiern ein Comeback. Das wichtigste Objekt der Begierde ist indes eine weitere Leihgabe von Rareware: Puzzleteile, denen aus Banjo-Kazooie nicht unähnlich, verstecken sich in ebenfalls versteckten Bonusräumen, in Kisten, in luftigen Höhen. Das Versteck des ersten Teils findet sich gar als Genuss für jeden Nostalgiker direkt im ersten Level, wenn ihr nicht gleich nach rechts losprescht, sondern zunächst links eine unscheinbare Höhle betretet.
Bamm-bamm
Die Bedienung der Affen wagt kaum Experimente. Auf Feindeshäupter springen, durch den Dschungel rollen, mit den Pranken auf den Boden trommeln. Neu sind hingegen manche netten Ideen, die dahinter stecken. Krebse etwa hauchen erst nach zwei Treffern ihr virtuelles Leben aus. Der erste muss per Sprung erfolgen um so den seitlich abstehenden Zangen zu entgehen, der zweite wiederum hat nur per Rolle Erfolg, da die fiesen Zwicker sich nun nach oben abschirmen. Bodenschläge kommen diesmal zu mehr als nur zur Suche nach versteckten Bananen im Untergrund zum Einsatz. Schatzkisten werden geöffnet, ihre hölzernen Kollegen zerschmettert, als Trommel fungierende Flächen rufen einen Wal auf den Plan, der uns sogleich mit Bananen belohnt und Pfähle wollen eingedrückt werden, damit sie an anderer Stelle in die Luft ragen oder um die altbekannten Transportfässer zu enthüllen. Betreten wir diese, gelangen wir zu im Hintergrund liegenden, gut sichtbaren Arealen.
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Hü-hüpf
Eine 3-Level-Demo kann logischerweise keinen repräsentativen Eindruck über den Schwierigkeitsgrad eines Spiels liefern, aber ein wenig Skepsis bleibt doch, wenn bisher jedes vermeintliche Geheimnis den Wink mit dem Zaunpfahl perfekt beherrscht. Wir sehen einen Pfahl, also rammen wir ihn ungespitzt in den Boden. Wir sehen eine kleine Landschaft im Hintergrund, also suchen wir in der Nähe nach einem Weg dorthin. Wir sehen eine hochgelegene Plattform. Nun, ihr versteht schon. Zumindest sorgt manches Mal der Weg zum Ziel für dezentes Kopfrauchen oder wenigstens eine ordentliche Anforderung an euer Geschick. Nur, weil wir wissen, dass über dem Abgrund ein Puzzleteil schwebt und wir sowohl unsere Rolle, die einen Absprung inmitten der Luft erlaubt, als auch Diddy mit seinem neuen Jetpack, das uns einen kurzen Moment zur Seite gleiten lässt, im Gepäck haben, heißt das noch lange nicht, dass der Rest zum Selbstläufer mutiert. Die Sprungeinlagen waren bereits in der Demo oft genug fordernd, ohne zu frustrieren. Feinde sind zu einer motivierenden Sprung-Kombokette aufgereiht und Seilzüge heben und senken sich, je nachdem auf welcher der beiden verbundenen Plattformen wir stehen, während Haie unter uns gierig schnappen. Als Pferdefuß könnte sich die Steuerung der Rolle erweisen. Statt dieses elementare Manöver wie früher per Knopfdruck auszulösen, verlangt das Spiel von uns im Laufen die Wii-Remote zu schütteln. Was beim gemächlichen Trommeln noch problemlos funktioniert, muss sich im Trubel kniffliger Hüpfpassagen noch beweisen.
Fazit: Das Wiedersehen mit den Primaten verspricht eine glückliche Willkommensfeier zu werden. Sofern spätere Geheimnisse auch mal etwas weniger offensichtlich sind und etwas komplexere Lösungswege erfordern, wie man das von früheren Fass-Schlepp-Staffetten gewohnt ist, kann eigentlich kaum noch etwas schief gehen. Optisch sollte sich zwar auch noch etwas tun, aber von einem hässlichen Titel ist DKCR weit entfernt. Ähnlich weit übrigens wie wir davon, den Sinn hinter dem Blumenpusten zu verstehen. Selbst Nintendo konnte uns hier nicht weiterhelfen.
Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung |
Prognose Sehr Gut |
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Preview: Hands-On: Donkey Kong Country Returns
Hersteller Nintendo
Genre Jump
Spieler 1-2
Release 2010
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