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Hands-On: Final Fantasy CC: The Crystal Bearers
Preview von Tim Herrmann (mail) | 30.08.2009

Während auf der einen Seite von SquareEnix' Stand auf der gamescom 2009 die großen, neuen 13. und 14. Teile von Final Fantasy für die PlayStation 3 und die XBOX360 vorgespielt wurden, fand man auf der Rückseite des Standes ein wenig versteckt zwei kleine Anspielstationen mit Final Fantasy - Crystal Chronicles: The Crystal Bearers für Wii vor. Weil der 13. und erst recht der 14. Teil der Traditionsserie erst 2010 erscheinen, ruhen die Hoffnungen der Final-Fantasy-Fans dieses Jahr ganz auf dem exklusiven Ableger für Nintendos Konsole. Wer allerdings ein herkömmliches Final Fantasy erwartet, das im Prinzip nur aus Dialogen, Zwischensequenzen und rundenbasierten Kämpfen besteht, der wird enttäuscht. Final Fantasy - Crystal Chronicles: The Crystal Bearers ist weder ein echtes Final Fantasy noch ein echtes Crystal Chronicles mehr, wie man sie bisher kannte. Weder gibt es rundenbasierte Kämpfe noch kooperative Multiplayer-Modi. Das Spiel ist etwas Neues, verfolgt ein anderes Konzept. Wie dieses Konzept in den ersten Anspielminuten und Spielsituationen funktionierte, haben wir für euch an den Controllern beobachtet.
 


Erfrischend Interaktiv
Die Demo-Version des Rollenspiels existierte bereits in deutscher Sprache. Das macht Hoffnung darauf, dass das Spiel es tatsächlich schafft, weltweit gleichzeitig Ende dieses Jahres zu erscheinen. Bisher heißt es für Europa offiziell noch: Winter 2009 / 2010. Die Demo-Version versetzte den Protagonisten namens Layle in verschiedene Situationen, die man bereits aus Screenshots oder Videos kannte: Zunächst wanderte der Spieler durch eine Art weitläufige Palaststadt - das Gelände war stets überdacht, machte mit seinem geschäftigen Treiben aber doch immer den Eindruck einer Hauptstadt. Es handelt sich hier wohl um das Zentrum, von dem aus verschiedene Strecken zu unterschiedlichen Zielen führen.

Während Layle mit dem Nunchuk gesteuert wird, dient der Pointer der Wii-Remote zur ständigen Interaktion mit der Umwelt. Er kann riesige Felsbrocken anvisieren, Menschen ins Ziel fassen oder auch in gigantischen Turmuhren einen Anhaltspunkt finden. Visiert man ein Ziel an und drückt den B-Knopf, lässt Layle mit seinen kristallträgertypischen Superkräften eine blaue Sphäre um den Gegenstand entstehen (das ist seine Spezialfähigkeit, die sich durch das gesamte Spiel ziehen wird). Diese kann der Spieler dann mit Ruckbewegungen der Wii-Remote nach vorne, hinten, links, rechts, oben oder zu sich heran schleudern. Während das bei harmlosen Passanten meistens nur für Unmut sorgt, kann man mit diesen Fähigkeiten auch Gutes tun und beispielsweise verletzte Wachen von tonnenschweren Felskugeln befreien oder stehen gebliebene Turmuhren wieder in Gang bringen.
 
 
Die standardmäßigen Bewegungssensoren der Wii-Fernbedienung machen hier auch ohne Wii MotionPlus gute Arbeit und erfüllen ihren Zweck, die Erkennung funktioniert reibungslos. Solche freundlichen Hilfsaktionen wie gerade beschrieben haben übrigens auch Auswirkungen auf den Spielverlauf - eure Popularität wächst nach guten Taten und Frauen laufen euch mit Herzchen über dem Kopf hinterher. Außerdem müsst ihr Aufgaben dieser Art erledigen, um im Spiel weiterzukommen und beispielsweise Zugang zu futuristischen Straßenbahnen zu bekommen, die euch an neue Locations bringen können.

Was darf man erwarten?
Weiter ging es in der Demo mit einer wilden Verfolgungsjagd, bei der Layle und eine Freundin auf einem Wagen von zahlreichen reitenden Wachen (natürlich auf den serientypischen Chocobos) verfolgt wurden. Die Aufgabe für den Spieler bestand darin, die Wachen mit dem Pointer anzuvisieren und dann aus dem Weg zu schleudern, um dem Gespann Vorsprung und Sicherheit zu verschaffen. Ab und an testete das Spiel auch die Reflexe und Reaktionen seiner Spieler und blendete mit Kameraschwenkern Säulen oder Bäume an, die schnell mehrere Gegner hätten ausschalten können – wenn man sie schnell genug anvisiert und mit den Telekinesekräften zackig umwirft. Übrigens: Die Kräfte bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten, die stets von der Situation abhängen. Der Spieler kann sich nach einem Sturz von einer Klippe mit seinem mental erzeugten blauen Seil wieder nach oben ziehen, sich à la Spider-Man an einer Decke von Haken zu Haken ziehen und ein leichter Schwenk mit der Wii-Remote kann auch einen schützenden, blau leuchtenden Schirm um ihn herum erzeugen. Die verschiedenen Verwendungszwecke zu finden und in der Welt damit zu spielen, wird einen nicht unerheblichen Teil des Spiels ausmachen.
 


Man sieht bereits anhand dieser kurzen Beschreibung, dass Final Fantasy – Crystal Chronicles: The Crystal Bearers mehr auf Action und Interaktion setzt als auf das typische Rollenspielerlebnis der Serie, dessen einige langsam überdrüssig geworden sind – im späteren Spielverlauf (den wir noch nicht zu Gesicht bekamen) werdet ihr lediglich eure sehr lebendige Umgebung benutzen, um Gegner zu besiegen. Waffen besitzt Layle nicht und er kann seine Fähigkeit auch nicht direkt als Angriff benutzen. Dafür gibt es Ohrringe, Amulette und Ringe, die Layle bestimmte Attribute verleihen. Ihr werdet Reaktionen auslösen und das Spiel so auf hunderte unterschiedliche Arten lösen können. Außerdem gibt es neben der eigentlichen Geschichte noch viele Aufgaben zu erledigen, die irgendwo in der riesigen Spielwelt verteilt sein werden und euch Extras, Ansehen oder Items bescheren.

Fazit:
Final Fantasy – Crystal Chronicles: The Crystal Bearers machte mit seiner unkonventionellen Spielmechanik schnell einen frischen Eindruck, wenn man das Konzept erst einmal verstanden hat. Auch die sehr detaillierte Grafik konnte überzeugen, auch wenn sie noch mit einigem Kantenflimmern zu kämpfen hatte. Mit seiner frei begehbaren Spielwelt, der typischen fantasievollen Präsentation und dem erfrischenden, neuen, interaktiven Spielkonzept könnte Final Fantasy für Wii mehr werden, als all diejenigen glauben wollen, die nur die großen XIIIer und XIVer-Teile auf dem Radar haben und im Tunnelblick aufs nächste Jahr schielen.

Von Tim Herrmann
WiiX Wertung
Prognose Sehr gut



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