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Hands-On: Rayman Raving Rabbids TV Party
Preview von Burkhart von Klitzing (mail) | 22.09.2008

Die verrückten Hasen sind wieder da, oder sollte ich besser sagen „Daaaaaaaaaaaaaah!“ mit weit aufgerissenen Augen? Die anwesenden Entwickler erzählen zur Einleitung mit charmantem französischem Akzent, dass die durchgeknallten Säuger im ersten Rayman Raving Rabbids die Welt des Gliederlosen überfielen, im zweiten (etwas enttäuschenden) Teil die reale Welt und sich nun auf Raymans Fernsehprogramm stürzen. Auch wenn das ehemalige Jaguar-Maskottchen gedacht vor dem TV sitzen soll, so wird deutlich, dass die Hoppler ihm endgültig den Rang abgelaufen haben, denn in den folgenden vier Demospielen ist von ihm nichts zu sehen.



Spiel eins ist altbekannt aus dem ersten Video, das zu der Minispielsammlung auftauchte. Per Balance Board gilt es einen schneebedeckten Berg zu bezwingen. Anders als im hauseigenen Shaun White jedoch gänzlich ohne Snowboard. Der Hase nimmt Platz auf einem Yak und der Spieler per Hintern auf der Peripherie. Was Ubisoft nun vollbringt, grenzt an ein Wunder, denn sie verbinden eine quasi sportliche Simulation mit einer Tätigkeit, die erfahrene Zocker im Blut haben, dank Dauersitz-Zocksessions und der Gefahr des Wundsitzens: Wohldosierte Gesäß-Gewichtsverlagerungen steuern das ungewöhnliche Gefährt durch Slalomtore, unterbrochen von optional ansteuerbaren Sprungrampen. Hier kommen wiederum Wii-Remote und Nunchuk zum Einsatz, wenn in der Luft Richtungsinputs für lustige Tricks verlangt sind. Pfeile tauchen auf, erfordern eine schnelle Reaktion und spenden je nach Erfolg Punkte gepaart mir typisch verrückten Animationen (Hase und Yak küssen sich etwa) oder eine frühzeitige, unsanfte Landung. Neu seit der ersten Präsentation ist die Möglichkeit der anderen Spieler an bestimmten Stellen ins Spiel einzugreifen. Da Simultanrennen aufgrund vierfachen Board-Zwangs etwas viel des Guten wären, greifen die Kontrahenten zu der Wii-Remote, die Schneebälle an die Kamera wirft und so die Sicht verdeckt.

Das zweite Spiel ähnelt dem vorigen auf den ersten Blick stark, weist dann aber doch eine fiese Besonderheit auf. Erneut ist der Gluteus Maximus der beste Freund des Spielers, erneut rast ein Hase zum Ziel und sollte dabei möglichst wenig Ziele verfehlen. Allerdings wechselt das Setting von einer Extremsport-Show zu einer Evel Knievel-Parodie mit einem Rabbid, der sich mitsamt Bügelbrett per Kanone ins All schießen lässt und nun auf selbigem reitet. Neben den Zielringen, Asteroiden und Metallschrott ist die dritte Dimension die größte Gefahr. Links und rechts lenken reicht nicht mehr aus. Ringe warten auch oben und unten. Ein schneller Ruck mit Wii-Remote und Nunchuk dient für einen kurzen Turboschub, dessen Benutzung wohl abgewägt sein will, da er präzise Lenkmanöver erschwert. Die Tricksequenzen fehlen zwar – der Hase ist wohl schlicht froh, zu überleben – dafür bieten Abzweigungen die Wahl zwischen einfachen und schwierigen Strecken und sorgen so für Dauerspaß. Schneebälle waren den Entwicklern wohl auch etwas zu deplatziert, weswegen die Wii-Remote den Rivalen die Fähigkeit verleiht, kleine Kometen an die Kamera zu schmeißen.

Spiel Nummer drei ist wieder ein alter Bekannter aus der ersten Präsentation: Bis zu vier Spieler schwingen gleichzeitig das Tanzbein oder vielmehr den Tanzarm per Wii-Remote und Nunchuk; das Balance Board bekommt seine wohlverdiente Pause, im Gegensatz zu den geneigten Redakteuren und Entwicklern. Passend zum Song Jungle Boogie laufen Kommandos von rechts ins Bild, die zu allerlei Tanz-ähnlichen Bewegungen animieren. Beide Hände nach unten rechts ausstrecken, dann unten links und wieder unten rechts. Eine Viertelkreisbewegung (ohne Hadouken-Schrei) mit einem Arm, usw. Die Erkennung funktioniert erstaunlich gut, richtiges Tanzfeeling mag nicht recht aufkommen, dafür der wesentlich wichtigere Peinlichkeitsfaktor und irgendwann lachen alle vier vormals verbissenen Kontrahenten ausgelassen. So sieht Partyspaß aus. Schade nur, dass Ubisoft diesem Minispiel lediglich sieben Songs spendieren möchte.



Den Abschluss der Demo bildet eine herrlich klischeehafte Übertragung eines mexikanischen Wrestlingkampfes. Im Ring tummeln sich bis zu vier Hasen die per Analogstick umherbewegt werden können, möglichst um per Nunchuk-Rüttler Jagd auf die anderen zu machen. Allerdings betäubt ein Treffer mit dem umhergeschwungenen Pömpel nur, den Rest erledigen die massiven Profiringer, die zunächst außerhalb des Rings warten. Irgendwann springt einer von ihnen hoch in die Luft und kündigt seine Landung per wachsenden – und recht flink wandernden – Schatten an. Jetzt beginnen sich naturgemäß wilde Fuchteleien mit taktischem Fernbleiben der gefährlichen Bereiche abzuwechseln. Gewiefte Spieler stehen knapp außerhalb des schattigen Bereichs und greifen nur vereinzelt an um die Gegner in der Gefahrenzone zu behalten. Dies brachte mir jedenfalls drei Siege in drei Partien ein. Spieler, die Bekanntschaft mit einem Wrestlergesäß gemacht haben, nehmen außerhalb des Rings Platz, von wo aus sie immer noch attackieren dürfen. Besonders fies, da die Zahl der springenden Muskelmänner mit der Zeit zunimmt. Ab und zu wird das Geschehen durch witzige Werbepausen für allerlei fiktive Produkte unterbrochen, die mit einem kurzen Quicktime Event ausgeschiedenen Hasen die Möglichkeit geben, den Ring erneut zu betreten. Frust bekommt so kaum eine Chance.

Fazit:
Diese TV Party dürfte wieder für spaßige Zockerparties vor dem Bildschirm sorgen. Die bisherigen Minispiele überzeugen dank einwandfreier Steuerung mit und ohne Balance Board, reichlich Abwechslung, dem unvergleichlichen Hasen-Charme und einer ordentlich hohen Schadenfreude. Wenn der Rest des Spiels dieses Niveau halten kann, erwartet uns wieder einmal eine qualitativ hochwertige Minispielsammlung aus dem Hase – pardon, Hause- Ubisoft.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung
Prognose Sehr Gut



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