Unser Netzwerk: NintendoWiiX.net   | NintendoWiiX Forum   | Planet3DS.de
Tales of Symphonia: Dawn of the New World
Preview von Andreas Held (mail) | 11.09.2008

Auf dem Gamecube war Tales of Symphonia für viele Spieler das einzige gute und (zumindest außerhalb Japans) exklusive RPG, was jemals auf dieser Konsole erschienen ist. Auf Wii zeichnet sich nun eine ähnliche Situation ab: Während sich Paper Mario vieler seiner RPG-Elemente entledigt hat, Hoffnungsträger wie Fragile noch nie außerhalb Japans offiziell erwähnt wurden und für Europa bestätigte Titel wie Opoona auch nicht gerade klassische Genrevertreter sind, steht Tales of Symphonia: Dawn of the New World recht alleine als Fels in der Brandung und ist zumindest für die USA bestätigt. In Japan ist der Titel sogar schon erhältlich und konnte sich recht gut behaupten: Die Verkauszahlen werden wohl in nächster Zeit die 250.000er-Grenze knacken.

Storymäßig setzt Dawn of the New World dabei sehr direkt auf dem Vorgänger auf und spielt auf den beiden Welten Sylvarant und Tethe'alla, die im ersten Teil vereint wurden. Die Fusion der beiden Welten brachte aber auch Probleme mit sich: Zum einen gab es einen radikalen globalen Klimawandel, zum anderen stehen die Einwohner der beiden Teilwelten miteinander im Krieg. Dies ist auch, zumindest zu Beginn, einer der Hauptknackpunkte der Story: Lloyd Irving, der Hauptcharakter des ersten Teils, soll nämlich im Verlauf dieses Kriegs die Heimatstadt des neuen Hauptcharakters zerstört haben, der seinerseits nun Rache sucht. Deshalb geraten die beiden zumindest zu Beginn des Spiels in die ein oder andere Auseinandersetzung - ob sich das im weiteren Spielverlauf noch ändert, muss sich zeigen.
Obwohl die Story von Tales of Symphonia weitergeführt wird, ist der Wii-Titel jedoch eher als Spin-Off und nicht als echter Nachfolger angedacht. Deshalb stand dem Titel auch ein geringeres Budget zur Verfügung, was sich nun darin äußert, dass es kürzer ist und viele Orte und Charaktere aus dem alten Spiel recyclet werden. Die wiederkehrenden Charaktere sehen nicht nur absolut gleich aus, sondern haben sogar seit Jahren die gleichen Klamotten an. Bekannte Städte und Dungeons tauchen dabei ebenso auf wie ein paar neue Ortschaften, die dreidimensionale Weltkarte wurde jedoch wegrationalisiert und ist einer traditionelleren Karte gewichen, auf der die Orte angeklickt werden. Durch die vielen, unverändert wiederkehrenden Orte hat sich auch grafisch im Vergleich zum Gamecube-Vorgänger, der wohlgemerkt schon sehr gut aussah, nicht viel getan.



Auch im Kampfsystem bemerkt man die Budgetkürzungen: Neben den beiden Hauptcharakteren Emil Castagnier und Marta Lualdi gibt es keine weiteren permanenten Partymitglieder - andere Charaktere wie der aus unserer Sicht etwas unglücklich benannte Richter Abend sind Gastcharaktere, die im Gegensatz zur Crew aus dem ersten Teil nicht vom Spieler gesteuert werden können. Aufgefüllt werden die freien Plätze in der Party mit Monstern, die sich der Gruppe nach dem Kampf anschließen und dann ebenfalls von der KI gesteuert werden. Gestärkt werden die gefangenen Kreaturen durch Kämpfe, in denen sie Erfahrungspunkte sammeln, aber auch durch Futter, welches nicht nur die Statuswerte anhebt, sondern auch dafür sorgt, dass sich manche Kreaturen weiterentwickeln. Ein Teil der insgesamt 230 Monster kann nur durch gezielte Züchtung erschaffen und nicht im Kampf gefangen werden. Ansonsten bietet das Kampfsystem gewohnte Kost: Ausgetragen werden die Meinungsverschiedenheiten in Echtzeit und in 3D-Arenen, innerhalb derer sich die Charaktere jedoch auf zweidimensionalen Schienen bewegen. Im Übrigen kommen die Kämpfe komplett ohne aufgesetzte Bewegungssteuerungen aus und ein Zweispielermodus, in dem ein Spieler Emil und der andere Marta kontrolliert, ist ebenfalls noch enthalten, wenn auch sicherlich eher als Gimmick zu verstehen.

Fazit:
Dass Tales of Symphonia: Dawn of the New World von Anfang an nicht als der Blockbuster ausgelegt war, welcher der Serienableger auf dem Gamecube gewesen ist, und deshalb auch nicht an den Vorgänger heranreicht, mag für viele enttäuschend sein - es gibt jedoch auch viel Positives zu vermelden: Die Story verfolgt einen sehr interessanten Ansatz, das Kampfsystem musste noch in keinem Tales-Spiel enttäuschen und wie sich die Pokémon-Elemente mit dem Spiel vermischen, muss sich zeigen. Dass sich grafisch im Vergleich zur Gamecube-Fassung nichts getan hat, ist eigentlich nicht mal schlimm, denn bereits diese überzeugte mit liebevoll designten Umgebungen und toller Cel Shading-Grafik. Weniger schön ist dagegen, dass Namco nach Tales of Symphonia keinen weiteren Tales of-Teil für Heimkonsolen mehr nach Europa gebracht hat und die US-Version dank Nintendos Freeloader-Politik für Besitzer von Pal-Wiis, die in Europa stark in der Überzahl sein dürften, nicht spielbar sein wird. Angesichts der über das Spiel bekannten Fakten bleibt also zu hoffen, dass uns Namco nach Baten Kaitos 2 kein weiteres Mal einen Nachfolger eines in Europa erschienenen RPGs vorenthält.

Von Andreas Held
WiiX Wertung
Prognose Gut



© Copyright GameCube X / Nintendo Wii X 2001 - 2023 | All rights reserved