Preview von Gesamte Redaktion (mail) | 05.12.2007
Im Rahmen einer Entwickler-Präsentation in der Münchner SEGA Zentrale, hatten wir die Gelegenheit, uns NiGHTS: Journey of Dreams etwas näher anzuschauen und auch selber einmal Hand anzulegen.
Kurz vorab: Ich habe den Vorgänger nicht gespielt, jedoch ist laut Iizuka-San, dem Director des Titels, eine Kenntnis des Vorgängers nicht nötig, um bei diesem Spiel einsteigen zu können.
Die Story des Spiels ist schnell erzählt. Will und Helen, die Hauptprotagonisten des Titels, durchleben in ihren Träumen ihre Ängste aus der Realität und werden diese mithilfe des Helden NiGHTS bezwingen. Die beiden Storylines kreuzen sich ab und zu, sind aber insgesamt eigenständig. Hierbei kann man bei der Spielzeit insgesamt knappe zwölf Stunden ansetzen.
Die Steuerung ist, sagen wir mal, hot-swap-fähig. Das heißt, ihr könnt während ihr eine Mission spielt das Steuerungsschema ändern, ohne dabei zu pausieren. Spielt ihr gerade noch per Nunchuk und Wii-Remote, könnt ihr einfach den Nunchuk ausstecken, um dann nur noch per Pointer-Funktion der Wii-Remote zu steuern. Spezielle Bewegungsschematas wurden in NiGHTS aber nicht implementiert. Es gibt also nur die Pointerfunktion und die klassischen Steuerungsvarianten. Einzige Ausnahme stellt hier das Bootfahren dar, auf welches wir im Verlaufe des Texts noch einmal ausführlicher eingehen.
Im ersten uns gezeigten Spielmodus, fliegt man durch die kunterbunt gestalteten Levels und versucht, Gegner den Schlüssel zu einem goldenen Käfig abzuluchsen, um seinen Charakter zu befreien, welcher sich natürlich immer brav fangen lässt. Hierbei ist der Flugweg linear und kann nur durch spezielle Events oder Persona-Masken (weiter unten mehr dazu) variiert werden. Es spielt sich wie ein Sidescrolling-Game nur mit dem Unterschied, dass man durch 3D-Levels düst und die Kamera hierbei auch für ein ordentliches Geschwindigkeitsgefühl sorgt. Den größten Gegner im Spiel stellt eindeutig die Zeit dar, die in jedem Level zum tragen kommt.
Die eben erwähnten Persona-Masken erhält man im Laufe des Spiels. Bei der Präsentation wurden uns die Delphin- und Raketenmaske gezeigt. Mit ersterer werden euch die Wassergebiete des Titels zugänglich. Die Raketenmaske sorgt für eine höhere Geschwindigkeit und ist demnach bei den Verfolgungsjagden und langen Geraden am sinnvollsten einzusetzen. Eine dritte Maske ist wahrscheinlich, da die anderen Masken über das Steuerkreuz erreichbar waren und hier noch Platz wäre. Bekannt ist hierzu aber noch nichts.
Im zweiten Spielmodus nutzt man NiGHTS als Boot und rauscht einen Strom hinunter. Hierbei muss man die kleinen Bewohner Nightopias (der Traumwelt) retten bzw. einsammeln. Wählt man hierbei die Steuerung mit der Wii-Remote, nutzt man diese durch Längshalten, wie beispielsweise in Excite Truck.
Dritter Modus ist der sogenannte Rollercoastermode. NiGHTS wird hier als dehnbarer Achterbahnwagen genutzt. Will man einem Hindernis ausweichen, drückt man nach oben und NiGHTS wird sich gen Himmel dehnen, sodass das Hindernis unter einem durch rauschen kann. Die zu sammelnden Gegenstände greift man sich, indem man sich ihnen entgegenstreckt.
Im vierten Modus wird in die absolute Vogelperspektive umgeschaltet. NiGHTS wird von euch durch Straßengewirre gelotst, um alle Gegner zu besiegen. Die Einschränkung bei diesem Modus ist, dass ihr immer fest auf einer Flughöhe seid. Um auf höhere bzw. niedrigere Ebenen zu kommen, müsst ihr durch grüne (aufwärts) oder lila farbene (abwärts) Ringe fliegen.
Der letzte uns vorgestellte Modus ist vom eigentlichen Spielprinzip recht losgelöst. In den Hauptmodi könnt ihr die Bewohner Nightopias sammeln. Diese können dann im „My Dream“-Modus verhätschelt werden. Der „My Dream“-Modus ist ein am Anfang recht karg wirkender Garten, in dem diese Nightopians herumwuseln. Diese wollen dann auch gefüttert und unterhalten werden. Wer also Sehnsucht nach Tamagotchis hat, wird sich hier austoben können. Der Garten ist aber auch ein Indikator für den Spielstatus. Ist dieser Garten am Anfang noch spärlich dargestellt, wird sich die Landschaft im Laufe des Spielfortschritts ändern. Der Wii-Wetter-Kanal ist in diesen Modus ebenfalls implementiert. Wer also auch den schönen Regen nicht nur sehen will, wenn er aus dem Fenster schaut, der sollte den Wetter-Modus im „My Dream“-Modus einschalten. Keine Möglichkeit zur Realitätsflucht also. Und eine nette Idee zudem.
Durch das Spiel zieht sich als zusätzlicher Motivator ein Onlinemodi, in dem man seine Highscores aus den verschiedenen Level hochladen, sich mit dem Rest der Welt messen und die Kreaturen aus dem „My Dream“-Modus mit anderen Personen tauschen kann.
Zu dem Ablauf der sonstigen Multiplayermodi kann jedoch nichts Weiteres gesagt werden, da diese in der vorliegenden Version noch nicht funktionierten.
Betrachtet man die technische Seite des Titels, sieht das Spiel hübscher aus, als zunächst vermutet. Vor allem die enorme Weitsicht in den Levels und die stets flüssige Bildrate fallen positiv ins Gewicht. Ansonsten zeigt sich der Titel von einer extrem bunten Seite, weiß aber durch die unterschiedlichen Themen zu gefallen. Nichtsdestotrotz sollte man grafisch kein Highlight wie kürzlich Super Mario Galaxy erwarten.
Fazit: Jemand der nach einem rasanten und bunten Genremix, bei dem man auf Punktejagd gehen kann und sich dann mit dem Rest der Welt misst, wird bei NiGHTS: Journey of Dreams definitiv fündig. Die Rennen sind temporeich und bis zur Perfektion bedarf es wohl einiger Übung, sowie etlichen Spielstunden. Allerdings ist Segas neuestes Wii-Game definitiv kein Spiel für jedermann und sollte vor dem Kauf wohl erst einmal ausprobiert werden.
Von Gesamte Redaktion
WiiX Wertung |
Prognose Gut |
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