Preview von Burkhart von Klitzing (mail) | 29.08.2007
Mitte 1996 brachte Sega einen weiteren Meilenstein des Sonic-Schöpfers Yuji Naka auf den weltweiten Markt. NiGHTS into Dreams (kein Rechtschreibfehler übrigens) kam optional zusammen mit einem 3D-Analogstick-Controller in heimische Sega Saturns, der dem Geschicklichkeitstitel perfekte Kontrolle verlieh. Bis heute sind viele selbsternannte Experten der Meinung, Sega habe dabei den Analog-Stick-Controller noch vor Nintendo mit dem N64 auf Spieler losgelassen, doch das trifft nur auf die USA und Europa zu, denn in Japan kam Nintendos 64-Bit-Maschine kurz vorher in die Läden.
Das soll es dann aber auch für den Hintergrund gewesen sein, denn schließlich soll es hier um den Wii-Nachfolger NiGHTS: Journey of Dreams gehen, den wir zwar nicht selbst anspielen konnten, doch zumindest persönlich vorgespielt bekamen.
Nach einer eher belanglosen Introsequenz über einen kleinen Jungen, der (wie schon im Original) im Schlaf eine mysteriöse Welt bereist, beginnt das Spiel und auch hier gehen die Gemeinsamkeiten zum ersten NiGHTS weiter, denn zunächst lässt sich besagter Junge in alle Richtungen frei bewegen, bis er endlich den Weg freimacht für den Titelhelden: NiGHTS. Der lila gekleidete Harlekin dreht fortan auf zweidimensionalen Pfaden seine Pirouetten. Seine Areale liegen quasi wie eine Tapete rund herum um ein dreidimensionales Objekt. Stellt es euch wie einen massiven Zylinder vor, der nur auf der Seitenwand bereist werden darf, aber nicht im Inneren, obenauf oder an der Unterseite.
NiGHTS durchfliegt nun in diesen sich ständig wiederholenden Gebieten Ringe um sich Zeit zu verschaffen und somit das Game Over hinauszuzögern, beziehungsweise es zu verhindern oder blaue Orbs, die Punkte spenden. Daneben lassen sich Seile packen um sich nach vorne zu katapultieren oder auch andere Objekte wie gigantische Pusteblumen-Pollen packen und umfliegen. Ziel der Abschnitte (und einziger Weg um einen endlosen Kreis zu verlassen) ist beispielsweise das Erreichen einer gewissen Punktzahl oder das Fangen fetter, aber dennoch verflixt wendiger Vögel.
Technisch gibt sich NiGHTS bislang zweischneidig. Einige Objekte geraten noch arg pixelig, gelegentlich ist die Kamera suboptimal trotz fehlender, spielerischer dritter Dimension und insbesondere die niedrige Framerate gibt Anlass zur Kritik. Letzteres ist wohl auch der Grund dafür, dass eigenes Anspielen bislang unmöglich ist, doch laut Sega-Mitarbeiter wird daran noch gearbeitet. Dafür ist der Stil fantastisch mit seinen bunten Farben und dem Eindruck sich wirklich in einer Traumwelt zu befinden. Wasserfälle hat man in solch schöner Form selten auf Nintendo-Plattformen gesehen.
Die Steuerung verlässt sich praktisch komplett auf den Analog-Stick des Nunchuck. Wii-Remote-Schüttler kommen nur bei dem Packen von Seilen oder beim Einsatz von Turboschüben zum Einsatz.
Fazit: Mit NiGHTS: Journey of Dreams hat Sega ein traumhaftes Spiel in der Mache, das jedoch zum einen noch dringend einer Verbesserung der Framerate bedarf und zum anderen nicht jedermanns Sache sein dürfte. Der zweidimensionale Geschicklichkeitstest dürfte nicht allzu abwechslungsreich sein und vor allem auf Hochgeschwindigkeits-Punktejagd ausgelegt sein. Wer also darauf verzichten kann, eine Welt gemächlich zu erkunden, sollte sich den Release von NiGHTS vormerken.
Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung |
Prognose Sehr gut |
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