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Wii Fit
Preview von Lars Peterke (mail) | 12.07.2007

Nachdem Wii Sports das Aushängeschild für Wii geworden ist und Spiele wie Dr. Kawashimas Gehirnjogging alle Rekorde brechen und die Zielgruppe für Videospiele erweitern, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Nintendo ihre Software noch mehr in Richtung „Casual Gamer“ lenkt. Während der Hardcore-Spieler bis auf die Bekanntgabe von Releaseterminen von Mario und Co. bei der aktuellen Nintendo Pressekonferenz fast einschlief, wartete auf Gelegenheitsspieler ein spannender neuer Titel. Wii Fit (ehemals unter dem Namen Health Pack bekannt) nennt es sich und der Name des „Spiels“ ist in jedem Fall Programm. Es handelt sich nämlich um eine Fitness-Software die Leuten helfen soll, ihren Körper zu trainieren. Wir geben euch in unserem Preview nachfolgend alle bis jetzt bekannten Impressionen zum Titel.

Das Wichtigste an Wii Fit ist zunächst die Tatsache, dass dem Spiel ein spezieller Controller beiliegen wird. Es handelt sich dabei und das sogenannte „Wii Balance Board“, eine Art Fußmatte, die mit zwei Sensoren (Jeweils für links und rechts) ausgestattet ist. Mit diesen Sensoren wird je nach Druckintensität das Gewicht des Spielers ermittelt und direkt im Spiel umgesetzt. Dabei kommuniziert die Fußmatte drahtlos mit der Wii-Konsole und ist laut Nintendo dadurch auch für andere Spiele geeignet. Je nach ausgeführter Übung wird der Spieler von Wii Fit körperlich gefordert, seien es nun Liegestützen, Kniebeugen oder Dehnübungen. Falls ihr an dieser Stelle das Lesen unterbrecht und einmal eine Liegestütze macht, werdet ihr merken, dass sich dabei euer Gewicht verlagert. Diese Gewichtsverlagerung wird vom Wii Balance Board erkannt, gemessen und ausgewertet. So kann beispielsweise erkannt werden, wie gut ihr mit euren Liegestützen fertig werdet. Wii Fit ist dabei auf zwei Konzeptrichtungen ausgelegt. Zum einen ist es eine Trainingssoftware und das Spiel ist quasi euer Fitnesstrainer. Zum anderen ist es aber auch eine unterhaltsame Software, bei der ihr mit Minispielen euren Körper trainiert, dabei Spaß habt und gegen eure Freunde spielt.

Bei all diesen Spielvarianten ist natürlich das Mii-System integriert und jeder Mii hat bei Wii Fit sein eigenes Spielerprofil. Dabei werden alle Trainingsdaten pro Mii dokumentiert und lassen sich über einen längeren Zeitraum betrachten. Wii Fit hat zudem die Möglichkeit euren Body Mass Index zu ermitteln und zeigt euch grafisch in welchen Bereichen ihr euch beim Spielen verbessert habt. Ebenfalls ermittelt das Spiel anhand aller Informationen euer „Fitness-Alter“. Am Ende können eure Ergebnisse dann mit denen von anderen Mii-Profilen verglichen werden, um beispielsweise zu sehen, wer in der Familie gerade am besten trainiert. Hier ist kaum zu erwähnen, wie sehr das Spiel von seinen Elementen her an Dr. Kawashimas Gehirnjogging angelehnt ist. Wenn ihr beginnt zu spielen, geht es zunächst an eine Kategorieauswahl. Ihr könnt eure Muskeln trainieren, euren Gleichgewichtssinn verbessern oder Yoga-Übungen ausführen. Ferner gibt es noch einige Aerobic-Übungen für 10-Minütige Trainingseinheiten. Dieses Konzept kennen wir ebenfalls von unserem Gehirntrainer für die Hosentasche. Denn genau wie Dr. Kawashimas Gehirnjogging sind die Inhalte von Wii Fit für kurze Spielrunden wie etwa 30 Minuten pro Tag gedacht, die man aber am besten täglich durchführt.



Die fertige Version von Wii Fit soll circa 40 Übungen beinhalten, die sich auf diese vier Kategorien verteilen. Für jede Übung gibt es dabei eine verständliche Einführung. Eine animierte Figur macht die Übungen vor und anschließend könnt ihr sie selbst durchführen. Wenn Nintendo nicht auf den Kopf gefallen ist, darf man in der Endversion natürlich auch eine Synchronisation erwarten. Der Spieler erhält seine Anweisungen dann von einer netten Frauenstimme. Neben normalen Spielen soll bei Wii Fit auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen und ihr dürft verschiedene Minispiele spielen, in denen ihr zum Beispiel Fußbälle köpft. Dies soll zwar in erster Linie Spaß machen, dient aber euch gleichzeitig dazu, euren Gleichgewichtssinn zu verbessern. Falls euch Kopfbälle zu langweilig sind, bietet euch das Spiel auch musikalische Betätigung, die sich ein bisschen an Konamis Dancing Stage anlehnt. Ihr müsst in einem Minispiel zur Musik jeweils mit eurem linken oder rechten Fuß das Wii Balance Board betreten und wieder herabsteigen. Im Hula-Hopp-Spiel dürft ihr mit kreisenden Hüftbewegungen die gleichnamigen Ringe drehen und euch dabei auch noch bewegen, wenn euch ein weiterer Ring zugeworfen wird und ihr diesen auffangen müsst. Um ein letztes Wort an die Grafik- und Sounduntermalung des Spiels zu verlieren, so sei lediglich auf Wii Sports verwiesen. Denn die Grafik bei Wii Fit ist ähnlich schlicht wie bei Nintendos Sportkompilation und wird wahrscheinlich auch soundtechnisch in ungefähr dieselbe Richtung gehen. Wir dürfen ruhige und stimmige Melodien erwarten, die das Spiel optimal unterstreichen.

Fazit:
Wii Fit ist mit Abstand der interessanteste Titel von Nintendo auf der diesjährigen E3. Während ein Vielspieler wahrscheinlich mit den Augen rollt, so ist beim näheren, objektiven Betrachten wohl eines sicher: Wii Fit ist ein potentieller Hit, der Dr. Kawashimas Gehirnjogging bei weitem übertreffen könnte. Denn wo Gehirnjogging für manch einen eher exotisch klingt, macht Fitnesstraining schon viel mehr Sinn und ist besonders für viele amerikanische Bürger weitaus naheliegender als das Gehirn zu trainieren. Das einzige, das Wii Fit jetzt noch braucht, ist schlicht und ergreifend ein gutes Marketing, um für die nötige Akzeptanz des Titels zu sorgen. Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann möchte ich gar sagen, Nintendo hat zusammen mit Wii Sports und Dr. Kawashimas Gehirnjogging ein neues Genre kreiert: Lifestyle. Und wenn Nintendo weiter in die richtige Richtung prescht, dann ist es vielleicht bald ein fester Bestandteil unseres Lifestyles, wenn eine Wii samt Wii Fit in unserem Wohnzimmer steht. Für soviel Innovation und Ideenreichtum gibt es die Prognose „Super“. Zwar wird der Titel an einigen Vielspielern sicherlich spurlos vorüberziehen, doch werde ich Sportmuffel mich mit Sicherheit einmal auf das Balance Board stellen. Schaden kann’s ja nicht.

Von Lars Peterke
WiiX Wertung
Prognose Super



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