Preview von Tim Herrmann (mail) | 25.09.2006
Was fällt euch spontan ein, wenn ihr hört, dass ein buntes Spiel mit kleinen Wuselwesen, die überall um uns herum leben, auf seinem Weg zu Wii ist? Als erstes würde euch wohl Pikmin, der Geniestreich vom Nintendo-Spielepapst Shigeru Miyamoto, in den Sinn kommen. Hier sammelt und erntet man kleine Pflanzenwesen, mit denen man verschiedenste Rätsel löst, Gegner vertrimmt und versucht, sein Raumschiff wieder zusammenzusetzen. Miyamoto sagte bereits, dass Wii die optimale Konsole für solch ein Spielprinzip sei. Wer die Steuerung von Pikmin kennt, weiß, warum. Das Dirigieren der Monsterchen mit der Wii-Mote wäre einfach perfekt und total simpel und intuitiv.
Das scheint auch Konami erkannt zu haben und entschloss sich deshalb dazu, ebenfalls ein Spiel mit kleinen Wuselwesen, die überall um uns herum leben, zu entwickeln. Wer jetzt aber hektisch aufspringt und laut seinen Bildschirm mit „Nachmacher“ anbrüllt, sollte lieber sitzen bleiben und weiter lesen.
Denn Elebits hat im Prinzip wenig mit den Pikmin gemein. Das Prinzip ist denkbar einfach: Die Elebits stellen die Energiequelle der Spielwelt, in der es weder fossile Brennstoffe noch andere Arten der Energieerzeugung gibt, dar. Ohne sie ginge gar nichts mehr. Des Spielers Aufgabe ist jetzt, diese kleinen Biester (wieder?) einzufangen. Warum jetzt gerade ein Spieler das machen soll und warum diese Tierchen überhaupt eingefangen werden müssen, wird sich wohl entweder erst später oder im Spiel selber erklären.
Ihr sollt also nur hintergründig die Welt retten. Die Hauptaufgabe in „Elebits“ ist es, die verschiedenfarbigen Kreaturen zu suchen und zu sammeln. Was sich auf den ersten Blick fad und wenig spaßig anhört, kann ziemlich knifflig sein. Denn natürlich liegen die kleinen Strom-Gnomen nicht nur irgendwo auf dem Boden rum. Sie verstecken sich: unter Tassen, in Töpfen, im Auto oder sogar irgendwo in den Rohrleitungen. Mit der Wii-Mote habt ihr die Macht. Ihr könnt mit eurer gesamten Umwelt interagieren. Es gibt nichts, was nur als Dekoration oder Hintergrund dient. Selbst in der kleinsten Blume kann ein kleines Elebit hocken und ein Schönheitsschläfchen halten. Den Charakter bewegt ihr aus der Ego-Persektive mit der Nunchaku-Erweiterung.
Dann heißt es also Schütteln, Klopfen, Drehen, Anheben, durch die Gegend werfen oder Ziehen mit der Wii-Mote, bis der Muskelkater kommt. Mehr Elebits heißen gleich mehr Energie und somit mehr Punkte. Die Viecher sind außerdem eingeteilt in 3 verschiedene Farben. Wieder eine kleine Parallele zu Pikmin, doch bei Elebits haben die verschiedenen Farben nichts mit verschiedenen Fähigkeiten zu tun sondern mit unterschiedlichen Punktwerten.
Um ein bisschen Abwechslung ins Spiel zu bringen, wird es auch verschiedene Extras und Werkzeuge für euren Gravitationsstrahl, mit dem man die Wichtel einfängt und mit denen man die Mikrowelle durch die Gegend schmeißt oder den Backofen aufreißt, geben. Mit ihnen bekommt ihr spezielle Fähigkeiten zum Aufspüren der Elebits. Darüber hinaus wird man selbstverständlich viele verschiedene Schauplätze erleben, in denen man auf die Jagd geht.
Diese Schauplätze sahen z.B. in der E3- und auch in der GamesConvention-Demo noch recht spartanisch aus. Man hat keine riesigen Grafikfeuerwerke gesehen und bis jetzt auch noch keine Meisterkompositionen gehört. Obwohl ein Spiel wie Elebits eigentlich aber auch gar nicht abhängig ist von so Faktoren wie Grafik oder Sound, sollte Konami doch vielleicht noch gucken, dass sie das bis zum Release irgendwann Ende 2006/Anfang 2007 verbessert bekommen.
Ein kleiner Wehrmutstropfen ist aber leider, dass es zur Zeit so aussieht, als würde Elebits wirklich nichts weiter als ein Geschicklichkeitsspiel werden. Ein lineares Wechseln der Schauplätze mit immer gleich gestrickten Aufgaben wäre also leider praktisch vorprogrammiert und ob das so lange Zeit zu begeistern weiß, weiß bis jetzt wohl auch nur Konami selbst.
Fazit: Fans von abgedrehten japanischen Spielprinzipen und kleinen Wusel-Kuschel-Gnomen, die man einfangen muss, haben eventuell Grund zur Vorfreude.
Liebhaber von epischen Rollenspielen oder actiongeladenen Abenteuern, sollten in diesem Titel besser nicht die Erfüllung ihrer Träume sehen und sich entweder abwenden oder sich von dem potenziell witzigen und neuartigen Prinzip überzeugen lassen.
Von Tim Herrmann
WiiX Wertung |
Prognose Gut |
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