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Metroid Prime 3: Corruption
Preview von Andreas Held (mail) | 31.08.2006

Streng genommen war Metroid Prime 3 das erste Spiel überhaupt für den Nintendo Wii, zu welchem es Bildmaterial gab. Fast ein Jahr vor der Veröffentlichung der ersten Screenshots zu Red Steel, als die Welt noch dachte die Revolution sei ein Visor mit dem Namen Nintendo On, wurde ein erstes Teaser-Video zu Metriod Prime 3 gezeigt. Dieses war neben einer Onlineversion von Final Fantasy: Crystal Chronicles auch das einzige Spiel, welches man auf der E3 2005 ankündigte. Bei der Enthüllung des Controllers auf der Tokyo Game Show im September dieses Jahres konnte man sich dann zumindest ein Bild vom Gameplay des Titels machen, als ein Abschnitt aus Metroid Prime 2: Echoes mit dem neuen Controller spielbar gemacht wurde. Jedoch gab es erst ein ganzes Jahr später, nämlich auf der diesjährigen E3, handfeste Infos zum Titel.

Metroid Prime 3: Corruption, so der volle Name des Spiels, beendet die Trilogie rund um das Phazon und Dark Samus. Der Krieg mit den Space Pirates führt die Kopfgeldjägerin dabei über mehrere Planeten, zwischen denen man mit dem Schiff hin- und her reisen kann. Erstere wollen nämlich große Teile der Galaxie mit dem hochgiftigen Phazon verseuchen; Samus muss dies nun verhindern und ihr dunkles Gegenstück endgültig vernichten, und trifft dabei auch auf andere Kopfgeldjäger, welche sicherlich die ein oder andere Rolle in der Story spielen werden.

Die offensichtlichste Änderung im Gameplay ist natürlich die neue Steuerung. Zwar kann man die Lock-On-Steuerung aus den beiden Vorgängern optional ebenfalls nutzen, das Spiel ermöglicht nun aber auch freies Zielen und herumlaufen. Die Steuerung ist dabei der mit Tastatur und Maus absolut nicht unähnlich, da man sich mit dem Stick frei umherbewegen kann und mit dem Wiimote zielt, indem man einfach auf die entsprechenden Objekte zeigt. Die Steuerung ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einer fünfminütigen Eingewöhnungszeit werden die Vorteile klar und man kann auch große Gegneraufkommen wesentlich schneller erledigen, als man dies mit der Konsolen-Notlösung über 2 Analogsticks kann.

Allerdings gibt es auch einige weitere Neuerungen im Gameplay, allen voran der Grapple Beam, welcher mit dem bewegungssensor im Nunchuck-Controller bedient wird. Werft ihr den Controller nach vorne, wird auch der Grapple Beam ausgelöst, welcher sich dann z.B. an den Schild eines Gegners heftet. Mit einem kräftigen Ruck vom Bildschirm weg könnt ihr ihm den Schild dann einfach entreißen. Aber auch sonst werden die neuen Möglichkeiten der Controller sinnvoll eingesetzt, Türen werden z.B. mit einer Drehung des Controllers geöffnet usw. Das Raumschiff kann man auf den Reisen zwischen den Planeten zwar nicht, wie etwa in Starfox Adventures, selbst steuern, dafür jedoch von der Planetenoberfläche aus per Fernsteuerung etwa die Bordkanonen des Schiffs aktivieren, um Hindernisse wegzusprengen. Zuletzt wurde eine neue Waffe angekündigt, mit der Samus durch Wände schießen kann, die zusammen mit dem X-Ray-Visor eine tödliche Durchschlagskraft hat.
Den Schwierigkeitsgrad wollten die Entwickler deutlich niedriger halten als im Vorgänger, den Videos nach zu Urteilen sind sie dabei jedoch etwas über das Ziel hinausgeschossen. Die Spieler werden zwar weiterhin sehr oft getroffen, verlieren dabei jedoch kaum Energie, und die Schäden lassen sich durch die bekannten Energie-Pickups sehr schnell wieder regenerieren. Selbst beim Kampf gegen Ridley am Ende der E3-Demo, welcher sehr imposant umgesetzt ist, besteht dieses Problem sehr stark. Laut der Entwickler haben sich einige Spieler über den zu hohen Schwierigkeitsgrad in Metroid Prime 2 beschwert, weshalb man sich zu diesem Schritt entschieden hat. Bleibt also nur zu hoffen, dass Retro Studios für die zahlreichen Spieler, die nicht dieser Meinung waren, von Anfang an einen Hard Mode zur Verfügung stellt.

Auf technischer Seite hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan, denn auf Screenshots sieht das Spiel den beiden Gamecube-Vorgängern leider sehr ähnlich. Bei näherem hinsehen werden jedoch einige Unterschiede deutlich: Zum einen ist das Gegneraufkommen wesentlich höher als in den Vorgängern, was sich im weiteren Spielverlauf wohl noch verschärfen wird. Außerdem wird die zusätzliche Hardware-Power des Wii genutzt, um das Spiel auch an die Plantenoberfläche zu verlagern und dort weitläufige Areale darzustellen, was in den Vorgängern aufgrund von Hardwarebeschränkungen nur in der optisch ansonsten sehr simpel gehaltenen Eiswelt von Teil 1 möglich war. Über die Sounduntermalung lässt sich momentan noch nichts sagen, wer jedoch genau hinhört, wird beim Kampf gegen Ridley das Musikstück wiederkennen, welches auch schon am SNES in Super Metroid den Kampf mit Ridley unterlegt hat.

Fazit:
Nachdem erst einmal nicht davon ausgegangen wurde, dass Metroid Prime 3: Corruption noch dieses Jahr erscheint, wurde das Spiel kurze Zeit später als Launch-Titel angekündigt und konkurriert somit mit dem Genrekollegen Red Steel. Der gute Ruf der Gamecube-Vorgänger, sowie der Name der Metroid-Franchise an sich, werden dem Spiel sicherlich zu guten Verkaufszahlen verhelfen. Die geplanten Neuerungen hören sich dabei sehr vielversprechend an und die neue Steuerung allein wird schon für einigen Spielspaß sorgen. Letztendlich ist also nur der in der E3-Demo doch deutlich zu niedrig gehaltene Schwierigkeitsgrad wirklich verbesserungswürdig.

Von Andreas Held
WiiX Wertung
Prognose Sehr gut



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