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Legend of Zelda: Twilight Princess
Preview von Kamil Witecy (mail) | 24.08.2006

Es ist der 17. August 2005. Nach einer lustigen, aber auch teilweise strapaziösen Anfahrt nach Leipzig und einer zu kurzen Nacht befinde ich mich mit meinem Redakteurskollegen Andreas vor den Türen der Leipziger Messehallen. Games Convention, es ist wieder soweit. Voller Vorfreude stürme ich direkt nach der Öffnung der Pforten zum Nintendo Stand und habe nur einen, einen ganz besonderen Titel im Visier: The Legend of Zelda: Twilight Princess. Seit der E³ 2004 und dem dort erstmals gezeigtem, mir immer noch Gänsehaut einbringendem, Trailer fieberte ich und mit Sicherheit auch Millionen von anderen Fans dem neuesten Abenteuer von Link entgegen. Schon nach den ersten Minuten mit der Games Convention Demo, welche auf der E³ Demo 2005 basierte, hat mich das Spiel gepackt. Es war Zelda, es spielte sich hervorragend und es sah toll aus. Kein Wunder, dass der Titel mit Abstand der Titel war mit dem ich meine meiste Zeit auf der Messe verbrachte. Am schönsten war aber das Gefühl zu wissen, dass der Titel schon in weniger als drei Monaten erscheinen würde. Mitte November sollte es soweit sein. Doch dann kam es, wie es sich für einen Zelda Titel gehört. Der Titel wurde von Nintendo kurzfristig und kommentarlos auf das 1. Quartal 2006 verschoben. Schweißausbrüche, zittrige Hände und Übelkeit waren die Folge. Was war geschehen? Nach einiger Zeit begründete Nintendo die Verschiebung damit, dass das Spiel noch an einigen Stellen Feinschliff benötige und die Entwickler deshalb um mehr Zeit gebeten haben, da man das beste Zelda Spiel der Serie kreieren wollte. Balsam für die Nintendo Seele!
Doch schon nach einiger Zeit wurde klar, dass mehr dahinter stecken musste. Das Spiel wurde in Relesaselisten von Nintendo nicht genau terminiert und musste mit einer Einstufung „tba“ beim Termin auskommen bis es schlussendlich erst im 3. Quartal 2006 erscheinen sollte und ganz aktuell sogar erst im 4.Quartal 2006 erscheinen wird. Durch die Tatsache, dass Nintendos neue Heimkonsole Wii ebenfalls Ende des Jahres erscheinen wird und aufgrund von mehreren Gerüchten lag die Vermutung nahe, dass der Titel auf den Wii verschoben wurde. Weiterhin sprachen sogar einige Quellen davon zu wissen, dass das Spiel sogar den Wii Controller benutzen werde.

Diese zwei nun immer offensichtlicht werdende Gründe, dementierte Nintendo jedoch bis zuletzt. Doch auf der im Vorfeld der E² 2006 stattfindenden Pressekonferenz wurde das Geheimnis offiziell gelüftet. The Legend of Zelda: Twilight Princess wird zeitgleich mit dem Wii erscheinen und auch von den Möglichkeiten des Wiimote profitieren. Eine Version für den Nintendo GameCube wird allerdings ebenfalls erscheinen. Diese soll sich von der Wii Variante in 2 Aspekten unterscheiden: Es wird logischerweise keine Unterstützung für den Wiimote geben und zweitens auch keine Widescreen Modus. Dieser ist nur Wii Besitzern vorbehalten. Ein weiterer Unterschied könnte die Nutzung des WiiConnect24 Services von Nintendo sein. Über eine solche Unterstützung denkt Nintendo zumindest nach, eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Ansonsten wird das Spiel in beiden Fassungen absolut identisch sein.

In Zelda: Twilight Princess fällt sofort der, im Vergleich zu Wind Waker, wieder realistischere und erwachsener gehaltene Grafikstil auf. Auch das Spielesetting hat sich vom Inselambiente zu einer weitaus düsteren und epischeren Spielewelt entwickelt, die wieder in Hyrule spielt und zeitlich vor Wind Waker aber nach Ocarina of Time angesiedelt sein soll. Auf der diesjährigen E³ Messe war die Zelda: Twilight Princess Demo ausschließlich für den Wii und somit mit dem Wiimote spielbar. Ein Release einer GameCube Version wurde wie bereits erwähnt jedoch bestätigt, wobei man neuesten Aussagen von Nintendo entnehmen konnte, dass man sogar mit dem Gedanken spielt beide Versionen in einem Bundle zu verkaufen, ohne einen wesentlich höheren Preis für das Spiel zu verlangen. Da Nintendo sich mit der E³ Demo des Spiels vor allem auf die Präsentation der neuen Steuerung mit dem Wiimote konzentriert hat, gab es auch kaum neue Details zur Story, weswegen ich diese außen vor lassen möchte und vor allem auf die Steuerung der Wii-Version von Zelda und die Präsentation des Titels in der Demo eingehen möchte.

Konnte man in der Zelda Demo vom letzten Jahr noch in zwei von insgesamt vier Abschnitten Hoch zu Ross die Gegner aufs Korn nehmen, war dieser Aspekt in der diesjährigen Demo kein Thema mehr. Dieses Mal waren nur zwei Abschnitte spielbar. Beim ersten Abschnitt handelte es sich um einen kurzen Ausschnitt eines Dungeons mit dem Titel Goronen-Minen. Dieser Name dürfte alten Zelda Veteranen sehr vertraut vorkommen – wie von Nintendo angekündigt, werden die Goronen in Twilight Princess wieder mit von der Partie sein und eine gewichtige Rolle einnehmen. Im zweiten spielbaren Abschnitt ging es dagegen deutlich ruhiger zu. In Hena's Fishing Hole ging es darum mit Link und der neuartigen Wiimote Steuerung samt Angel auf Fischjagd zu gehen. Aber dazu später mehr.

Der Dungeon-Level Goronen-Minen beginnt in einer felsigen Landschaft unter freiem Himmel mit einer Art „Hindernisparcour“ noch vor dem eigentlichen Dungeon. Genug Zeit um sich die neue Steuerung zu Gemüte zu führen. Ihr steuert euren Helden Link wie gewohnt mit dem Analogstick. In diesem Fall mit dem Analotstick der Nunchaku-Erweiterung. Mit dem Z-Button der Nunchaku-Erweiterung aktiviert ihr die Zelda-typische Lock-On-Funktion, die vor allem im Kampf gegen mehrere Gegner gleichzeitig sehr von Vorteil ist. Der B-Trigger der sich auf der Unterseite des Wiimote befindet dient zum Einsatz des Schwertes. Hingegen vieler Gerüchte werden Links Schwertattacken also nicht durch Hiebbewegungen mit dem Wiimote durchgeführt. Dies empfanden die Entwickler auf Dauer als zu ermüdend für den Spieler und entschieden sich zumindest in diesem Aspekt für die konservativere Variante. Der A-Knopf bleibt der gewohnte Aktionsknopf für alle Situationen. Er dient zum Sprechen mit Personen, Öffnen von Türen, Springen oder Aufnehmen von Gegenständen und Items. Das Head-Up-Display, kurz HUD, ist genauso wie in den vorherigen Teilen gestaltet. Links oben befindet sich Links Energieleiste in form der typischen Herzteile und Rechts das Buttonlayout welches auch die Items aufzeigt, die Link in seinem Abenteuer einsetzen kann. Waren diese in Wand Waker noch auf den X-,Y- und Z-Knopf gelegt sind die Items in Twilight Princess und der Wiimote Steuerung auf dem Steuerkreuz platziert, welches sich, gut positioniert, oberhalb des A-Knopfes befindet. Diese Buttonbelegung alleine ist jedoch noch längst nicht das, was die Wiimote Steuerung auszeichnet, unterscheidet sich die bisher beschriebene Steuerung nur sehr leicht vom gewohnten Konzept.
Mit dem Wiimote navigiert ihr eine Fee, ähnlich wie ein PC-Mauszeiger, über euren heimischen Bildschirm. Anhand der Lage der Fee erkennt wohin der Wiimote gerade gerichtet wird. Wenn man nun mit der Fee auf die Itemanzeige des Digitalkreuzes am Rechten Bildschirmrand navigiert und mit A bestätigt, gelangt ihr kinderleicht in das Item Menü, in dem ihr die jeweiligen Items frei auf die einzelnen Richtungstasten des Digitalkreuzes legen könnt. Mit genau derselben Vorgehensweise erreicht man auch andere Teile des Menüs wie beispielsweise das Aufrufen von zusätzlichen Informationen in einem Dungeon. Neben diesen „Spielereien“ greift die Wiimote Steuerung aber auch aktiv ins Kampfgeschehen ein. Zwar wird wie bereits erwähnt, mit dem B-Knopf das Schwert geschwungen, jedoch können durch eine schnelle Vorwärtsbewegung des Wiimote, zu nahe gerückte Gegner mit dem Schild zurückgestoßen und somit kurzzeitig betäubt werden. Links Schwertwirbelattacke wird ebenfalls durch die Bewegungen des Spielers durchgeführt. Hierzu müsst ihr lediglich mit dem Nunchaku-Aufsatz eine Kreisbewegung nachahmen. Eine weitere sinnvolle Integrierung der Wiimote Steuerung findet bei einigen Items wie Bogen, Bumerang oder Enterhaken statt. Habt ihr mit einer der vier Richtungstasten am Digitalkreuz beispielsweise den Bogen ausgewählt, erscheint auf dem Bildschirm ein Kreis mit einem Fadenkreuz. Samt Wiimote könnt ihr intuitiv und so genau wie noch nie in einem Zelda Spiel zielen wohin ihr schießen wollt und den Schuss mit dem A-Knopf lösen. Auch der erst auf der E³ enthüllte Lautsprecher wird beim Bogenschießen unterstützt. Beim Abfeuern eines Feiles hört man das Geräusch des abgeschossenen Pfeils aus dem Controller kommen ehe man den Ton dann auch aus den Boxen eures TV-Gerätes hört. Diese Funktion wird auch in anderen Spielsituationen wie beispielsweise dem Öffnen von Kisten oder Lösen von Rätseln eingesetzt, wo dann aus den Lautsprechern des Wiimote typische Zelda Soundeffekte erklingen. Die Wiimote Steuerung mit dem Enterhaken oder Bumerang funktioniert dann im Prinzip exakt wie die Steuerung beim Bogenschießen. Nach dem Auswählen des gewünschten Items kann mit dem Enterhaken zum Beispiel eine Vogelscheuche anvisiert werden. Nach dem Bestätigen des A-Knopfes wird man dann vom Enterhaken zum gewünschten Ziel befördert. Beim Bumerang funktioniert die Mechanik ebenso, mit dem Zusatz, dass man, wie auch schon in Wind Waker, mehrere Ziele gleichzeitig anvisierend kann die der Bumerang dann in einem Schwung abklappert. In der Demo musste man so zum Beispiel mehrere propellerartige Schalter gleichzeitig aktivieren, um das weitere Fortschreiten zu gewährleisten. Aber auch andere, wesentlich einfachere Dinge sind auf den Wiimote abgestimmt. So kann man beispielsweise mit dem A-Knopf aufgehobene Kisten oder Krüge durch eine rasche Bewegung mit dem Nunchaku-Aufsatz den Gegnern um die Ohren werfen.

Um noch einmal auf die Aufgaben im Demo Dungeon zurückzukommen ist zu sagen, dass die Demo zum einen zeitbeschränkt und zum anderen nur ein kleiner Ausschnitt des finalen Dungeons war. Auffallend ist aber definitiv, dass die Hitze in den Goronen-Minen eine große Rolle spielt, so dass durch die umher schwimmende Lava selbst die Luft schon zu flimmern beginnt. Den krönenden Abschluss des Dungeons brachte ein feuriger und imposant in Szene gesetzter Lavaboss, der wohl vielen aus dem ersten Zelda: Twilight Princess Trailer bekannt sein dürfte.

Der zweite spielbare Abschnitt war dann das besagte Angel-Level. Im Level, der aus einem wunderschön wirkenden See umgeben von Wäldern bestand, konnte man sich aussuchen ob man mit Link am Steg umherläuft und von dort aus sein Glück versucht oder man sich mit der jungen Dame Hena mit einem Kanu auf die See begibt. Das Angeln selbst verläuft dabei sehr intuitiv, fasst wie beim richtigen Angeln. Hat man die Angel im Inventar ausgewählt und hält den A-Knopf gedrückt, muss man nun nur noch die typische „Angelauswerfbewegung“ durchführen und beim nach vorne schwingen den A-Knopf wieder loslassen um die Angelleine möglichst weit zu werfen. Auch hier wird wieder das Lautsprecherfeature eingesetzt. Hat ein Fisch angebissen spürt ihr dies durch das Rumble-Feature des Wiimote. Ist es soweit hält ihr wieder den A-Knopf gedrückt und holt den Fisch durch realistische Bewegungen mit dem Wiimote ein, wobei ihr mit dem Nunchaku-Aufsatz wie mit einer echten Rolle an der Angel kurbelt um die Leine zu kürzen und den Fisch so schlussendlich zu fangen. Durch die schon erwähnte Rumble-Funktion des Controllers wirkt das ganze noch realistischer, weil man sogar die Fluchtversuche der Fische spürt und dementsprechend mit heftigeren Einholbewegungen reagieren muss.

Optisch präsentierte sich The Legend of Zelda: Twilight Princess sichtlich überarbeitet und machte einen hervorragenden Eindruck. Link präsentiert sich noch detailverliebter als im vorher gezeigtem Spielmaterial und die Animationen wirken noch einen Tick eleganter als zuvor. Auch die Gegner machten einen guten Eindruck, ganz zu schweigen von dem grafisch hervorragend in Szene gesetzten Bossgegner und dem daraus resultierenden Hitzeflimmern.
Auch sonst gefallen viele liebevolle Details in den Landschaften, wie zum Beispiel das Wehen der Blätter im Wind oder die tollen Wassereffekte des Sees, die es mir persönlich sehr angetan haben. Auch die zuvor kritisierten Texturen wurden noch einmal überarbeitetet und sehen im Vergleich zu vorherigen Bildern besser aus, auch wenn in dieser Hinsicht mit Sicherheit immer noch einiges mehr gehen würde. Vielleicht tut sich bis zum Release der Spiel in dieser Hinsicht noch ein wenig. Insgesamt wirkt der Titel aber wie aus einem Guss und sieht schlichtweg wunderschön aus, sodass The Legend of Zelda: Twilight Princess schon jetzt zu Recht als eines der schönsten Spiele gehandelt wird.

Fazit:
Mit The Legend of Zelda: Twilight Princess hat Nintendo direkt zum Launch des Wii einen absoluten Ausnahmetitel und Megaseller parat. Der Titel wird im kommenden Winter das Eis zum schmelzen bringen und mit seinen versprochenen, über 70 Stunden Spielspass für lange Zeit motivieren. Nicht umsonst ist der Titel der mit Abstand vielversprechenste Nintendo-Titel der E³ gewesen und hat das nötige Potential wirklich das beste Spiel der Zelda Reihe zu werden. Ich kann den Release des Titels kaum noch erwarten!

Von Kamil Witecy
WiiX Wertung
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