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Preview von Andreas Held (mail) | 20.08.2010
Sonic Colours
Sonic-Fans wurden in den letzten Jahren öfter betrogen und im Stich gelassen als Männer, die mit einer zickigen Blondine zusammen sind. Mit jedem neuen Release versprechen die Entwickler, dass sie es diesmal richtig machen und diesmal wirklich das 3D-Sonic entwickeln, welches endlich an die 2D-Teile herankommt. Meistens kommen dabei jedoch Titel heraus, die nicht einmal mehr mittelmäßig sind. Der neueste Versuch, Sonic Colours, durfte auf der diesjährigen gamescom - trotz der allgemeinen Abwesenheit SEGAs - bei Nintendo angespielt werden.
Endlich ein "richtiges" 3D-Sonic?
Schon auf den ersten Blick wird klar, dass Sonic Colours die Wii-Engine von Sonic Unleashed weiterverwendet. Die Steuerung ist exakt gleich geblieben und auch der Wechsel aus seitlich scrollenden Abschnitten sowie Passagen, in denen man Sonic von hinten sieht, kennt man schon aus dem letzten Sonic-Abenteuer. Das alles ist aber kein Problem, denn die entsprechenden Passagen in Sonic Unleashed waren ebenfalls sehr gut spielbar; der indirekte Vorgänger litt eher unter den Passagen, in denen sich Sonic in einen "Werigel" verwandelte und sich in einem stark abgespeckten God of War durch Gegnermassen kloppen musste.
Diese Intermezzi gehören nun der Vergangenheit an, ein ganz klassisches Sonic wollte man jedoch trotzdem nicht entwickeln. Stattdessen wird Sonic nun von neun farbigen Wesen unterstützt, die dem Titel seinen Namen geben und spielerisch ungefähr mit den Fahrzeug-Verwandlungen aus Yoshi's Island zu vergleichen sind. Befreit Sonic eines der in einer Kapsel eingesperrten Wesen, kann er durch Wiimote-Schütteln die entsprechende Spezialfähigkeit aktivieren. Manche katapultieren ihn mit Lichtgeschwindigkeit einen vorgegebenen Pfad entlang oder in einer geraden Linie aus einer Kanone, mit der vorher gezielt werden kann; andere sind etwas komplexer und verleihen ihm die Fähigkeit, sich durch den Boden zu graben oder zu fliegen, können dafür aber auch etwas genauer gesteuert werden.
Laut dem, was in der Demo zu sehen war, gibt es neun Level mit jeweils zwei Akten. Jeder Akt dauert wiederum je nach Spielweise etwa fünf Minuten. Der Schwierigkeitsgrad war in allen drei anwählbaren Welten jedoch relativ niedrig, obwohl eine der Welten aus dem späteren Spielverlauf zu stammen schien. Für Langzeitmotivation sorgen sollen wohl die alternativen Routen, die schon alleine dadurch entstehen, dass man auf den Einsatz der Spezialfertigkeiten verzichten kann. Außerdem waren in den Levels einige Items versteckt, die aussahen wie verkleinerte Zielringe und in der fertigen Version wohl gefunden werden müssen, damit das Spiel vollständig beendet werden kann.
Saubere Umsetzung
Wie schon erwähnt benutzt Sonic Colours die Engine aus Sonic Unleashed, die schon damals super aussah und noch weiter verbessert wurde. Grafisch ist der neue Titel jedenfalls absolut super, besonders für Wii-Verhältnisse. Auch beim Leveldesign scheint sich Sega diesmal viel Mühe gegeben zu haben: Neben der Einstiegswelt und einer Dschungel-Zone war auch Sweets Mountain spielbar, wo Sonic auf Zuckergussglasuren entlanggleitet, sich durch riesige Kuchen gräbt und gegen Eggmans Roboter antritt, die hier mit Schneebesen bewaffnet waren und Kochmützen trugen.
Die Steuerung ist wie bereits erwähnt mit Sonic Unleashed identisch, scheint aber noch etwas Feintuning erhalten zu haben. Insbesondere das Driften klappte diesmal etwas besser als im Vorgänger, wenn auch immer noch nicht perfekt. Ansonsten fehlte noch etwas das Feintuning im Leveldesign - hier und da landete Sonic nach einem Sprung kurz hinter einer Rampe, statt sie zu treffen, wie es wohl beabsichtigt ist. Da das Spiel ansonsten einen sehr fortgeschrittenen Eindruck machte, sind das aber wahrscheinlich gerade die Dinge, die in den Monaten bis zum Release noch behoben werden.
Fazit: Rein spielerisch sollte Sonic Colours also nicht viel Raum für Kritik bieten. Abzuwarten bleibt, ob Sega es wirklich schafft, den Titel zu einem Vollpreis-Spiel zu verpacken und für echte Langzeitmotivation zu sorgen, und ob das gute Niveau der Demo 18 Level lang aufrecht erhalten werden kann. Wenn am Ende alles zusammenpasst, wird Sonic Colours sicherlich eines der besten 3D-Sonic-Spiele - alleine schon deshalb, weil es endlich mal ein richtiges 3D-Sonic ist, und kein fehlgeschlagenes Experiment mit seltsamen Ideen und ein paar Sonic-Levels als Beiwerk.
Von Andreas Held
WiiX Wertung |
Prognose Gut |
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Preview: Hands-On: Sonic Colours
Hersteller SEGA
Genre Jump`n`Run
Spieler 1
Release Ende 2010
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