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Killerpilze-Interview
Mit Fabian Halbig, Schlagzeuger der Killerpilze

Während uns in der renomierten Volume-Serie Mitglieder und Besucher dieser Seite Frage und Antwort stehen, sind wir nun darauf aus, auch ein paar bekannte Gesichter aus Kultur, Sport und Gesellschaft vor das Mikrofon zu kriegen.
Fabian Halbig, Schlagzeuger der Killerpilze, fand ein paar Minuten Zeit, um mit uns über seine Band, das neue Album "Mit Pauken und Raketen", Mädels und natürlich Videospiele zu sprechen.


Hallo Fabi! Zuerst einmal das Wichtigste: Wie geht’s und wie ist das Wetter bei dir?



Wunderbar, ich war gerade beim Fußballtraining, ist echt sehr angenehm zum In-die-Sonne-gehen. Sind hier so 30 Grad.

Gut, ich hatte mir vorgenommen ein bisschen mit dir zu quatschen, bin mal gespannt, ob dich meine Fragen langweilen. Unsere Webseite ist mitunter für ihre recht komischen Interviews bekannt. Geliebt oder gefürchtet - das darfst du dir am Ende aussuchen.

Ja, okay, mach ich dann.

Also, wie man dir vielleicht im Vorfeld gesagt hat, auf unserer Webseite dreht eigentlich alles um das Thema Videospiele. Jetzt die Frage, ob du damit überhaupt was am Hut hast? Die lieben Damen von der Plattenfirma haben mir gesagt, du bist da so ein richtiger Vielspieler.

Ja, auf jeden Fall, also jetzt Nintendo Wii hatte ich schon mal die Chance auf Aftershow Parties zu zocken, zum Beispiel bei The Dome usw. und da hab ich mir dann mit nen paar Leuten immer die Konsole gekrallt und es macht echt wahnsinnig viel Spaß. Ich bin da denn auch nicht so der Partyfreak, der dann da am abdancen ist oder so, ich setz mich dann halt an die Konsole und zocke 'ne Runde.

Hast du da irgendwelche Favoriten an Spielen oder spielst du da eher querbeet?

Wii Sports macht auf jeden Fall wahnsinnig viel Spaß. Also Boxen und Tennis gefällt mir da am liebsten und es macht echt Spaß, weil du da fast immer mit deinem ganzen Körper in Bewegung bist und dich da voll einbringen musst.

Und wie passt das Daddeln zeitlich? Ich denke mal, als so junger Knabe wie du ist der Job eines Drummers in einer bekannten Band nicht gerade der Normalfall. Bleibt da überhaupt Zeit, sich mal vor die Konsole zu setzen oder beschränkt sich das automatisch darauf, dass man nur unterwegs ein bisschen Zeit fürs Spielen hat?


Also auf Aftershow Parties bin ich halt kein Partyfreak, ich hock mich vor die Konsole und schnapp mir ein paar Leute und das macht denn auf jeden Fall Spaß. Sonst dann aber natürlich nicht so extrem.

Wie fing das denn bei dir an mit den Spielen, gibt es da eine Art Einstiegsdroge, an die du dich noch erinnerst?

Klar, der Gameboy, dass war meine Einstiegsdroge. Hatte damals den Gameboy meiner Nachbarin ausgeliehen und hab den seit fünf Jahren jetzt hier liegen. Da waren dann damals Spiele wie Pokemon und Super Mario in. Das hat dann jeder gespielt und da hat man denn auch mitgemacht. Gleich nach der Schule gings dann immer heim, Batterien rein und los. Dann kamen dann ja auch diese Pokemon Karten dazu. Das war so in der Grundschulzeit, da hat man sich quasi nur zum Kartentausch auf dem Pausenhof getroffen.

Ja! Ich hatte auch nen riesigen Ordner voll von diesen Karten.

Ich auch so einige, du hast denn z.B. angefangen mit Glumanda oder so zu tauschen und später… Turtok. Hatte am Ende auf nen Haufen Karten, hätte die mal verkaufen sollen, da ging ja echt viel Geld bei drauf damals.

Wie sieht denn deine Zukunft mit Videogames aus?


Eine Wii hab ich noch nicht, aber mal sehen, im Winter wärs sicher eine Anschaffung wert, aber noch ist das Wetter ja so schön, da geht’s natürlich in erster Linie mit den Freunden raus. Ansonsten leiste ich mir sicher mal bald wieder ein Spiel, Fifa für den PC oder vielleicht eine Wii, aber erst im Winter, wenn man denn nichts zu tun hat und das Wetter eh nicht so toll ist.

Okay, jetzt kommen wir zu dem Punkt, den du sicher im Laufe des Interview erwartest hast, Trommelwirbel. Es gibt ein neues Pilze-Album, das bald rauskommt. Zwei Fragen dazu: Erstmal diese ganzen Teenie-Käseblatter, die betiteln das Theater als „Killerpilze-Comeback“. Ist es denn ein Comeback? Mir ist eher danach, als gehört ihr zu den wenigen Jungstars, die der Schule den Vorzug geben.

Naja, wir waren halt viel im Studio. Weil das zweite Album ist ja immer das Wichtigste, sagt man so, und deswegen waren wir viel länger im Studio als jetzt beim Album Nr. 1. Wir waren da aber nie wirklich weg, sondern eher unsichtbar. Hatten halt viel zu tun, aber jetzt ist es echt cool, dass wir wieder da sind und mit unseren Fans viele Konzerte spielen können


Und dann die zweite Frage: Wie kam der Albumtitel „Mit Pauken und Raketen“ zu standen?


Also das war ein ganz spontaner Einfall, gibt ja dieses Sprichwort "mit Pauken und Posaunen" und wir haben uns gedacht, das kann man doch umändern. Wir haben jetzt wieder Bock und alles, wir sind wieder da, wollen rocken mit unseren Fans, von daher die Raketen. Das Pauken hat sich dann angeboten, weil Jo und ich ja noch zur Schule müssen und da pauken müssen, das fanden wir halt sehr witzig.

Regt dich und die anderen dieses „Och, das sind aber süße kleine Punkrocker“-Image auf, das euch die ganzen Magazine aufdrücken? Oder bleibt ihr da ganz locker und seid zufrieden, solang ihr eure Musik machen dürft?

Genau, wir schieben uns da in keine Schubladen und lassen uns da auch nicht reinschieben. Sind ja jetzt nicht so die megaharten Punks aus Kreuzberg oder so. Wir machen diese Musik, weil sie uns gefällt, weil der Spaß dafür da ist, es ist temporeich und all sowas. Wir sind zwar gegen Rechts, haben da unsere Statements und auch mitunter politische Songs auf unseren Alben, aber im Endeffekt ist uns dann alles egal, was da die Leute drüber sagen und denken, es ist unser Ding und wir machen das, weil es uns Spaß macht.

In welche Richtung findest du, geht eure neue Scheibe? Euer erstes Album fühlte sich ja so ein bisschen wie eine „Guckt mal, das sind wir!“-Vorstellungsalbum an.

Ja, schon, aber auf jeden Fall, wir sind immer noch die Killerpilze. Funpunk ist unser Sound, aber wie haben halt auch Balladen, sehr rockige Stücke und haben auf dem neuen Album jetzt zum Beispiel neue Instrumente eingebaut. Wir haben neue Wege eingeschlagen und versucht uns weiter zu entwickeln, sind aber immer noch die Killerpilze und machen unsere Musik, kein Technoscheiß oder so.

Eure Single „Liebmichhassmich“ hat so ein bisschen Die Ärzte-Sound intus und „Stress im Nightliner“ ist sehr ironisch. Auch markant für Die Ärzte. Wie siehst du das? Habt ihr euch da bewusst in diese Richtung gelehnt?

Nein, also jetzt nicht bewusst, das kam halt einfach beim Schreiben zustande. Wir haben den Song in Äthiopien geschrieben, als wir da waren und da war dann halt diese eine Zeile „Ich weiß nicht, ob das Liebe ist, wenn du mir meine Beine brichst“ und da hat sich dann so der ganze Song und der Rest draus weiterentwickelt. „Stress im Nightliner“ ist halt einfach das, was wir alles im letzten Jahr erlebt haben, auf unsere weise ironisch interpretiert natürlich. Wir hören halt viel Die Ärzte, da kommt sowas halt mal zustande, dass da der Sound mit übergeht, aber der Spaß ist ja auch mit dabei und dann passiert das einfach.

Vor etwas längerer Zeit habe ich euch mal live gesehen. Habt damals auf jeden Fall eine solide Show geliefert, aber wie ist das heute? Kürzlich habt ihr ja für Avril Lavigne geöffnet. Wie hat sich das für dich angefühlt für so eine international anerkannte, hm, sagen wir: international bekannte Künstlerin zu eröffnen?

Ja, war sicher eine riesige Chance, hatten da mal ein anderes Publikum, Ältere und mehr Jungs als auf unseren Konzerten und wir haben da die Herausforderung einfach mal angenommen und die Resonanz in Internetforen usw. war dann auch gut, wir haben die Leute dort wohl gerockt und das macht uns denn auch echt stolz.

Ich habe mir aber von einer Freundin sagen lassen, dass die Avril-Fans auf dem Konzert in Frankfurt recht engstirnig waren und sich wohl lieber eine andere Vorband gewünscht hatten. Wie siehst du das? Findest du selbst, ein Avril Lavigne Publikum, das auch nur wegen Avril kommt, ist nicht das Richtige für euch oder versucht ihr dann einfach „gegen an zu spielen“ und die Menge zu überzeugen?


Also, natürlich kommen die alle wegen Avril dahin. Am Anfang waren halt ein paar Buhrufe, aber wir haben einfach alles aus uns rausgeholt und wenn du denn vorher und nach dem Konzert vergleichst isses schon echt gut gelaufen. Wir haben halt gerockt, nicht mit Choreografiekacke oder sonst sowas, wir haben uns halt getraut und mit Schlagzeug und Gitarre gegen die Vorurteile angespielt und wir hatten halt einfach Bock drauf und haben dann die Leute überzeugt.

Ihr spielt am Wochenende einen Open-Air Gig in Nordhorn. Ich war zwar noch nie dort, eine Freundin von mir, die jedoch in Nordhorn heimisch ist, sagt mir aber, dass es nicht gerade der Nabel der Welt ist. Achtet ihr denn darauf, auch an eher unbekannten Orten zu spielen, sodass jeder von den eher jüngeren Fans euch mal live sehen kann?

Also, wir versuchen mit der Tour von der alten Platte in ganz Deutschland gespielt zu haben. Live spielen is unsere Stärke, und das soll dann auch jeder sehen. Nordhorn ist ja bei Holland an der Grenze, vielleicht kommen da auch Fans aus Holland. Bin da echt gespannt auf das Städtchen, wird sicher geil. Wir schauen also halt, wo die Reaktionen sind und wo die Fans uns wünschen und dann kommen wir dahin und spielen, damit jeder uns sehen kann.

Ihr dürft meine Freundin übrigens gern besuchen. Spielt ihr eigentlich über die Ferienzeit hinweg täglich Gigs, um da sozusagen verlorene Zeit wett zu machen? In der Schulzeit ist da ja - was Auftritte angeht - eher Ruhe im Karton.


Naja, was heißt verlorene Zeit, wir versuchen an den Wochenenden zu spielen und nutzen die Zeit dann richtig und die Schule ist dann wiederum super zum Abschalten und in den Ferien geht’s halt dann los mit großer Tour durch Deutschland, da rocken wir dann durch ganz Deutschland und haben richtig Bock, freuen uns echt abartig darauf, die letzte Tour war so geil und wir haben echt so Bock drauf, mit den Fans zu spielen und damit die Fans gute Shows sehen können.

Mal so dahin geträumt: Für wen würdest du mit deinen Bandkollegen gerne mal einen Gig eröffnen? Und um mal gleich auszuschweifen, welche Bands hörst du privat und welche sind da so deine Favoriten?

Natürlich Die Ärzte, das wär ja ein Traum, Beatsteaks wär auch ja geil, die sind ja eine Hammer-Liveband. Avril Lavigne is natürlich auch was richtig geiles, man kann das da auch so ein bisschen musikalisch vergleichen und wir passen da denn ja auch rein. Oder Fall Out Boy, dafür zu eröffnen wär auch mega.

Bei vielen Videospielern, die mitunter mit Lara Croft und Co. aufwuchsen, ist ja recht häufig ein umfangreiches Interesse für das weibliche Geschlecht vorhanden. Wie sieht das da so bei dir aus? Bist du nicht bei Avril Lavigne, die ich persönlich schon sehr attraktiv finde, ein bisschen weich geworden oder ist man da in deinem Alter noch nicht so hinterher?

Ja, natürlich, also sie is schon echt nen kleines Mädchen, wenn man die so sieht, find die auch hübsch, aber ist jetzt nicht so, dass ich die vergötter oder so, ist nur ein normaler Mensch, der macht auch nur Musik. Haben die auch nur Backstage nur kurz getroffen aber doch, hübsches Mädel.

So, jetzt gehen mir so langsam die Fragen aus. Aber noch eine mit der du wohl garantiert gerechnet hast: Drohende Klimakatastrophe, was unternimmst du dagegen?

Öhm, ich fahr jedem Tag mit dem Fahrrad in die Schule, auch wenn das nur klein erscheint, bringt aber im Endeffekt viel. Ich dusche auch immer statt baden, bin da ziemlich konsequent. Die Geräte wie Computer oder Stereoanlage werden auch immer ganz ausgeschaltet, nicht Stand-By oder so, und bin da auch ziemlich dahinter. Jo lässt den Computer immer an und ich sag dann immer „Mach den Computer aus!!“

Hast du dir denn Live Earth angeschaut?


Ja, ein paar hab ich gesehen, Foo Fighters haben gerockt und Rihanna und die fand ich schon sehr geil. Hab da dieses eine Lied von ihr gehört, Umbrella, und hat mir gefallen, hat schon gerockt live.

Und jetzt geb‘ ich dir drei Begriffe, zu denen du mir mal in einem Wort deine Meinung sagst:

Paris Hilton:
Scheiße …Soll ichs erklären?

Klar.

Erklärung: Weil ichs scheiße finde, wie sie in der Öffentlichkeit stehen will. Keiner will sie sehen, aber trotzdem sieht man sie, weil sie sich so ins Rampenlicht stellt, das geht gar nicht und nervt. Sie verkauft echt alles von sich, was sie irgendwie hat und das geht echt nur auf die Nerven.

Castingshows:
Scheiße, weil wir auch nicht gecastet sind, was aber leider viele sagen. Wir machen seit fünf Jahren Musik und haben uns echt nen Arsch abgespielt, hatten vor unserem Plattenvertrag schon rund 80 Gigs gespielt und haben uns echt angestrengt. Man braucht Castingshows nicht, wenn man was erreichen will, dann kann man das auch so schaffen.

Und weil’s gerade so schön in den Medien ist: Harry Potter:

Fünf Bücher hab ich gelesen… Keine Ahnung (zählt in seinem Bücherregal)…Eins, zwei... drei, vier... fünf, sechs. Sechs Bücher. Ich finds ganz lustig zu lesen, was da passiert. Die Filme fand ich jetzt bisher nicht so gut, den neuen hab ich auch noch nicht gesehen, aber die Bücher waren toll. Hab ich denn immer zu Weihnachten einen Band bekommen und den denn bis Silvester mit seinen Tausend Seiten gelesen und war dann auch kaum ansprechbar und nicht draußen.

Ich wäre dann fertig. Wenn du willst, kannst du ja noch Fragen stellen oder irgendwas loswerden, sofern dir da was auf dem Herzen liegt.


Hmm. Ich will eigentlich nur sagen: Die Single is draußen, Album kommt morgen in einer Woche, wir freuen uns auf die Reaktionen und wir freuen uns echt und haben Bock, wie noch nie.

Dann vielen Dank für’s Interview, Fabi, und viel Glück mit dem neuen Album!

Ja, kein Problem!
Das Interview führte Lars Peterke



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