Hardware Review von Lars Peterke (mail) | 29.02.2008
Man kann es drehen und wenden wie man will: Das Herausbringen eines Wii-Zappers abseits von Nintendos Originalbau ist ein heikles Spiel. Zuerst einmal erschienen Resident Evil: Umbrella Chronicles sowie Medal of Honor Heroes 2 nicht in Deutschland. Bleiben bisher also nur noch Ghost Squad und Links Crossbow Training als Zapper-kompatible Spiele – und bei Letzerem liegt eben dieser Zapper dem Spiel gleich bei. Warum also den Zapper eines Drittherstellers kaufen? Der Unterschied liegt wie so oft im Preis. Schlappe 15 Euronen kostet die Plastikkanone aus dem Hause Pebble Entertainment und kommt in einer völlig überzogenen und großen Verpackung daher, die mit der effizienten Aufschrift „Gun“ wirbt.
Nachdem wir den Wii Zapper von Nintendo im Review zu Links Crossbow Training bereits aufgedröselt haben, wollen wir die Wii Gun von Pebble Entertainment nun einmal im kurz-knackigen Kontext darstellen. Die Wii Gun ist ein klein wenig größer als Nintendos Wii Zapper. Der erste gewichtige Unterschied macht sich dann beim Einsatz des Nunchuk bemerkbar. Während beim Nintendo-Pendant der Nunchuk von zwei Stiften gehalten wird, die in die Schraubaussparungen am Nunchuk passen, wird bei der Wii Gun der Nunchuk lediglich von zwei Gummistreifen gehalten. Das Kabel wird ohne eine Gummifixierung direkt in den Hohlraum unterhalb des Plastikgestells eingeführt, genau wie im Nintendo-Vorbild – nur das sich im Hohlraum bei der Wii Gun keine Stäbe zum Aufwickeln des Kabels finden. „Reinstopfen und dann irgendwie Deckel drauf“ ist hier die Devise. Beim Spielen macht die nicht ganz feste Anbringung des Nunchuk keine Probleme, legt man die Wii Gun später jedoch hin, kann der Nunchuk schon einmal rausrutschen.

Die Wii-Fernbedienung wird wie beim Zapper direkt von Oben eingeklickt. Erfreulicherweise kann man bei der Wii Gun die Sicherheitsschlaufe mit in den Hohlraum für die Kabel stecken und muss sie nicht abnehmen. Anschließend wird die Wii-Fernbedienung mit einer Klappe fixiert und fertig. Fast zumindest. Denn was unbedingt erwähnt sein muss: Beim Einsetzen der Wii-Fernbedienung in die Wii Gun wurde erst einmal ein kleiner Riss im Plastik an der Front der Wii Gun hervorgerufen. Gute Verarbeitung an dieser Stelle also Fehlanzeige, der Rest der Wii Gun blieb zum Glück heile. Bei dem wichtigsten Punkt, nämlich der Spielbarkeit, sind beide Gerätschaften gleich auf.
Fazit:
Um es kurz zu machen: Bei einem Dritthersteller-Zapper kann man wenig falsch machen. Dementsprechend fällt hier auch das Fazit aus und Pebble Entertainment hat in diesem Fall ein solides Stück Plastik abgeliefert. Einzig in der Verarbeitung hinkt die Wii Gun dem Nintendo-Original hinterher, kostet dafür aber auch nur 15 Euro. Also am Schluss mal Milchmädchenrechnung: Wii Zapper mit Links Crossbow Training kostet 30 Euro. Eine Wii-Fernbedienung ohne Wii Play 40 Euro, mit Wii Play 50 Euro. Würde also im Dreisatz gerechnet ganz grob überschlagen 20€ für den Zapper und 10€ für Links Crossbow Training bedeuten. Also spart man bei der Variante von Pebble Entertainment ganze 5 Euro. Haben oder nicht haben. Wer also einen Zapper ohne kleine Minisoftware möchte, ist hier gut bedient, muss aber kleinere Defizite in der Verarbeitung in Kauf nehmen.
Von Lars Peterke
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