Nachdem ich es vor zwei Wochen indirekt mit durchgespielt habe... oder einfacher gesagt... Als ich zugeschaut habe, wie es ein Kumpel in einem Rutsch durchgespielt hat, war mir klar, dass ich hierzu was schreiben muss.
Nach den ersten Erfolgsmeldungen (Klick mich!) über die guten Verkäufe, denke ich, dass das Spiel nicht so sehr ein Nischendasein wie Flower bevorstehen wird. Hier im Forum wollte ich es euch aber doch nochmal an's Herz legen, da dieses Spiel so einzigartig ist wie kaum ein anderes Spiel. Das Ganze mache ich natürlich so gut es geht spoilerfrei.
Das Spiel selber, erzählt keine klare Geschichte. Zumindest gibt es keinen Erzähler, der euch etwas berichtet. Die Geschichte wird komplett über die Landschaft und die Musik übertragen und diese Geschichte ist wie der Titel es benennt eine Reise.
Als Ziel gilt es diesen weit entfernten Berg mit der Lichtsäule, welche gen Himmel strebt, zu erreichen. Ihr beginnt weit entfernt in einer leeren Wüste. Allein. Das klare Ziel vor Augen. Jeder, der schon mal eine Reise ins Ungewisse begann, wird in diesem Spiel Parallen zu echten Reisen ziehen können. Sei es die Aufbruchsstimmung. Das Abkommen vom Weg. Das Erfolgsgefühl, wenn man nur noch ein paar vermeintliche Schritte entfernt ist. Ich bin sogar der Meinung, dass man über dieses Spiel und die Aussage der Reise stundenlang philosophieren kann. Länger wahrscheinlich als man es selber spielen wird. Denn dieses Spiel ist wahrlich kurz... Obwohl es knackig wohl besser beschreibt. Wir haben gute anderthalb Stunden mit dem Titel verbracht. Aber die Palette an Gefühlseindrücken, welche einen dieses Spiel in dieser Zeit durchlaufen lässt, ist um einiges breiter als bei den meisten anderen Spielen, an denen man doch gerne mal über 30+ Stunden sitzt.
Hinzu kommt eine Grafik, welche auf der PS3 teilweise seinesgleichen sucht. Wenn ihr die Sandhügel runterrauscht, die Sonne schräg über dem Horizont steht, die einzelnen Sandkörner in der Sonne funkeln und alte Ruinen lange Schatten werfen, dann wünscht sich selbst ein Nathan Drake eher in dieser Wüste abgestürzt zu sein.
Dieses Spiel ist ganz klar darauf konzipiert visuell und musikalisch zu wirken. Das Gameplay selber ist sehr simpel. Es gibt ein paar kleine Rätseleinlagen, bei denen ihr die Umgebung nutzen und beeinflussen müsst, um weitere Wege zu öffnen, aber das sollte für niemanden ein Problem sein. Das ist aber auch nicht das Hauptaugenmerk des Spiels. Es geht um die Eindrücke die bei euch während des Spielens entstehen.
Nun habe ich es glaube ich geschafft das Spiel grob zu beschreiben ohne etwas zu sehr vorwegzunehmen.
Egal was ihr gerne spielt. Gebt diesem Spiel eine Chance. Genau solche Spiele braucht die Welt. Es ist mehr als mutig neben all dem Einheitsbrei solch ein Projekt zu realisieren. Obwohl der Begriff "Spiel" bei Journey bei mir irgendwie nicht so ziehen will. Es ist mehr digitales Erleben. Das Spielen steht hier nicht im Vordergrund.
Und ein kleiner Tipp, an die, die es sich zulegen wollen. Achtet darauf, dass ihr das Spiel in ordentlicher Lautstärke und eventuell leicht abgedunkeltem Raum spielt. Schränkt alle Einflüsse, welche euch ablenken könnten, ein. So kommt Journey noch besser zur Geltung.
Spielt es und lasst uns danach drüber diskutieren, wir ihr diese Reise emfpunden habt und was ihr mit der Reise verbindet.
Oder sagt mir einfach, dass ich mal wieder maßlos übertreibe und aus einem simplen Spiel mehr mache, als es eigentlich ist.
edit:
Es sollte noch angemerkt werden, dass dieses Spiel ein absolutes Must-Have ist. Wer ne PS3 hat und dieses Spiel nicht sein digitales Eigen nennt, sollte sich wirklich Gedanken über seinen Geisteszustand machen.
So, What's The Biggest Problem With Modern Games? - An obsession with gay space marines. Mafia 2 producer Denby Grace
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Glayd« (4. April 2012, 13:07)